Digitalisierung

Elektronische Patientenakte (ePA) kurz vor dem Start: Chancen und Herausforderungen

Das Bundesgesundheitsministerium hat in Kooperation mit dem GKV-Spitzenverband und dem Hausärzteverband den Startschuss für einen 100-Tage-Countdown zur flächendeckenden Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) gegeben.
Elektronische Patientenakte (ePA) kurz vor dem Start: Chancen und Herausforderungen
Elektronische Patientenakte (ePA) kurz vor dem Start: Chancen und Herausforderungen
Bild: insidebw.de

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Diese innovative Maßnahme könnte schon bald den Alltag in deutschen Praxen nachhaltig verändern. Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, betont die Bedeutung dieses Schrittes: „Die ePA hat das Potenzial, die medizinische Versorgung effizienter und vernetzter zu gestalten.“

Die Vorteile der digitalen Patientenakte

Die elektronische Patientenakte soll zukünftig eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem einnehmen. Durch die Digitalisierung der Gesundheitsdaten können Doppelbehandlungen vermieden und die Kommunikation zwischen den Behandlungsorten verbessert werden. Patienten profitieren von einem schnelleren Zugriff auf ihre medizinischen Informationen, was gerade in Notfällen von unschätzbarem Wert sein kann. Die ePA bietet zudem eine sichere digitale Plattform, auf der Gesundheitsinformationen effizient verwaltet werden können.

Datenschutz und Widerspruchsrecht

Obwohl die Einführung der ePA viele Vorteile bietet, steht der Schutz sensibler Gesundheitsdaten im Fokus der Debatte. Dr. Reimann erklärt: „Wir haben umfangreiche Maßnahmen zum Datenschutz getroffen, um die Informationen unserer Versicherten sicher zu verwahren.“ Zusätzlich wird den Bürgern eine Opt-out-Option angeboten, womit sie der Speicherung ihrer Daten in der ePA widersprechen können, ohne dass dies Auswirkungen auf die Qualität ihrer medizinischen Versorgung hat.

Akzeptanz und Zukunftsaussichten

Die Akzeptanz sowohl unter Patienten als auch unter medizinischen Fachkräften ist entscheidend für den Erfolg der ePA. Eine von der AOK durchgeführte Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung an den neuen Möglichkeiten der ePA interessiert ist. Dr. Reimann betont: „77 Prozent der Befragten sind interessiert daran, über die ePA Zugang zu wichtigen Gesundheitsdaten zu erhalten.“ Damit die Implementierung reibungslos verläuft, ist eine frühzeitige in die bestehenden Praxisverwaltungssysteme essentiell.

Die Einführung der elektronischen Patientenakte steht bevor und verspricht, eine neue Ära in der medizinischen Versorgung in einzuleiten. Während die technischen und datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen größtenteils geklärt sind, wird die zukünftige Akzeptanz bei Ärzten und Patienten darüber entscheiden, wie erfolgreich die ePA im medizinischen Alltag integriert werden kann.

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