Kunstschätze wieder in Heimatnähe
Die beiden Eiszeit-Stars, die aus der berühmten Vogelherdhöhle im Lonetal stammen, waren zuletzt nach der Schließung des Archäoparks Niederstotzingen Ende 2022 im Archäologischen Landesmuseum Konstanz ausgestellt. Nun kehren sie in unmittelbare Nähe ihrer Fundorte zurück – eine Entscheidung, die von Experten und Kulturliebhabern gleichermaßen begrüßt wird.
„Mammut und Höhlenlöwe kommen nach Hause!“
Kunststaatssekretär Arne Braun betonte die Bedeutung dieses Schrittes: „Wir hier in Baden-Württemberg haben allen Grund, stolz auf das einzigartige kulturelle Erbe aus den UNESCO-Welterbehöhlen auf der Schwäbischen Alb zu sein. Mit der Entscheidung, Mammut und Höhlenlöwe nach Blaubeuren zu geben, haben wir eine schlüssige Lösung gefunden. Mammut und Höhlenlöwe kommen nach Hause! Die beiden außergewöhnlichen Kunstobjekte sind für die Menschen in der Fundregion zu sehen und das Urgeschichtliche Museum hat zwei weitere spektakuläre Attraktionen mehr.“
Überzeugendes Konzept und wissenschaftliche Expertise
Das Konzept des Urgeschichtlichen Museums überzeugte bei der Vergabe. Die enge Anbindung an die wissenschaftliche Forschung, die Vermittlungsarbeit und die geografische Nähe zu den Fundstätten im Ach- und Lonetal gaben den Ausschlag. „Die Öffentlichkeit zeigt ein sehr großes Interesse an der Archäologie. Die Menschen möchten wissen, wo ihre Ursprünge liegen“, erklärte Prof. Dr. Nicholas Conard von der Universität Tübingen, dessen Grabungsteam die Figuren einst entdeckte und der auch wissenschaftlicher Direktor des urmu ist. Er fügte hinzu: „Kaum irgendwo auf der Welt lassen sich die Anfänge des Menschseins besser nachvollziehen als in den UNESCO-Welterbehöhlen mit den zahllosen Funden an geschnitzten Schmuckperlen, Flöten und eben Elfenbeinskulpturen. Das Vogelherd-Mammut – die älteste vollständig erhaltene Skulptur der Welt – vervollständigt von nun an das Bild der ästhetisch und handwerklich hochentwickelten Menschen auf der Schwäbischen Alb vor 40.000 Jahren, das wir hier im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren anschaulich machen.“
UNESCO-Welterbe: Ein Fenster in die Eiszeit
Die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb, seit 2017 UNESCO-Welterbe, haben bereits über 50 figürliche Kunstobjekte aus Mammutelfenbein und acht Flöten zutage gefördert. Die nun in Blaubeuren gezeigten Skulpturen eines Mammuts und eines Höhlenlöwen gelten als Objekte von Weltrang.
Sonderausstellung lädt zum Entdecken ein
Unter dem Motto „Entdecken – Erkennen – Erforschen“ widmet sich die Sonderpräsentation bis zum 1. März 2026 nicht nur den Objekten selbst, sondern auch ihrer spannenden Grabungsgeschichte und den wissenschaftlichen Debatten um ihre Deutung. Das Jahresprogramm des Museums bietet zudem vielfältige Möglichkeiten, tiefer in die Welt von Mammut und Elfenbein einzutauchen, etwa beim Welterbetag am 1. Juni oder bei Workshops, in denen Besucher selbst mit Mammutelfenbein arbeiten können.
Erfahren Sie mehr über das UNESCO-Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“