Stagnation setzt sich fort

Düstere Prognose: KfW erwartet BIP-Rückgang für 2025 – Wirtschaft in der Krise!

Düstere Prognose: KfW erwartet BIP-Rückgang für 2025 – Wirtschaft in der Krise!
Aufgestapelte Bistrostühle und Tische vor einem geschlossenen Restaurant. Eine Tafel mit Menüangeboten lehnt an der Wand. Das Ambiente wirkt verlassen, mit leerem Bürgersteig und dunkler Atmosphäre.
Foto: ArTo – stock.adobe.com

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Die deutschen Konjunkturaussichten bleiben düster! KfW Research hat seine Prognose für das Jahr 2025 drastisch nach unten korrigiert. Statt eines Wachstums von 0,5 Prozent wird nun mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent gerechnet. Damit bleibt die deutsche Wirtschaft in der Stagnation gefangen – zum dritten Mal in Folge wechseln sich positive und negative Quartalszahlen ab, ohne dass es zu einer nachhaltigen Erholung kommt.

„Die deutsche Wirtschaft steckt tief in der Stagnation fest. Ich rechne damit, dass sich die Wellblechkonjunktur vorerst fortsetzen wird“, warnt Dr. Klaus Borger, Konjunkturexperte bei KfW Research.

Schon Ende 2023 lag das deutsche BIP auf dem Niveau von Ende 2019 – also vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Seit vier Jahren stagniert die Wirtschaft, ohne dass sich eine klare Trendwende abzeichnet.

Kein Aufschwung in Sicht – Konsum als Wachstumsfaktor fällt aus

Die erhoffte Belebung der Wirtschaft durch eine gelockerte Geldpolitik und gestiegene Reallöhne bleibt aus. Zwar hatten viele Ökonomen darauf gesetzt, dass höhere Einkommen den Konsum ankurbeln, doch laut KfW Research wird genau das nicht passieren.

Grund dafür ist die weiterhin hohe Unsicherheit am Arbeitsmarkt. „Die Reallohndynamik lässt bereits wieder nach, und aufgrund steigender Arbeitslosigkeitsrisiken dürfte die Sparquote der privaten Haushalte hoch bleiben“, erklärt Borger. Ohne kräftigen Konsum fehlt jedoch ein wichtiger Wachstumsmotor für 2025.

Auch die Unternehmen reagieren zurückhaltend: Investitionen bleiben auf niedrigem Niveau, da die Geschäftserwartungen pessimistisch sind. Die hohe geopolitische Unsicherheit, insbesondere die Zolldrohungen aus den USA, belastet die deutsche Exportwirtschaft zusätzlich.

Industrie leidet – Export unter Druck

Deutschlands Exportabhängigkeit wird zunehmend zum Problem. Die Wirtschaft befindet sich nicht nur in einer internen Schwächephase, sondern ist auch den globalen Unsicherheiten ausgesetzt. Besonders die angespannten Handelsbeziehungen mit den USA sorgen für Verunsicherung.

Sollten die Zolldrohungen aus Washington Realität werden, könnte das deutsche Exportmodell weiter unter Druck geraten. Unternehmen sind daher vorsichtig und setzen weniger auf neue Investitionen.

Laut KfW Research bleibt die Entwicklung auch in der Eurozone angespannt. Das BIP-Wachstum für 2025 wird auf 0,6 Prozent korrigiert (zuvor 0,8 Prozent). Für 2026 rechnet KfW mit einer leichten Belebung auf 0,8 Prozent, doch die größten Risiken bleiben bestehen.

Inflation bleibt hartnäckig – 2025 höher als erwartet

Ein weiteres Problem für die deutsche Wirtschaft ist die anhaltend hohe Inflation. KfW Research hat seine Prognose für 2025 nach oben angepasst: 2,4 Prozent statt der zuvor erwarteten 2,1 Prozent.

Besonders die zähe Teuerung im Dienstleistungssektor lässt die Preise weiter steigen. Für Verbraucher bedeutet das, dass viele Waren und Dienstleistungen teuer bleiben – eine zusätzliche Belastung für den ohnehin geschwächten privaten Konsum.

Für die Eurozone wird die Inflation auf 2,2 Prozent prognostiziert (statt 2,0 Prozent). Im Durchschnitt des kommenden Jahres könnte sie leicht auf 2,0 Prozent fallen, doch eine nachhaltige Entspannung ist nicht in Sicht.

Ein Hoffnungsschimmer für 2026?

Während 2025 ein weiteres Jahr der wirtschaftlichen Stagnation wird, erwartet KfW Research für 2026 zumindest ein kleines Wachstum von 0,3 Prozent.

Doch Experten warnen: Ob das reicht, um den wirtschaftlichen Stillstand zu durchbrechen, bleibt fraglich. Solange die Investitionsbereitschaft gering, der Konsum schwach und die globalen Unsicherheiten hoch bleiben, wird wohl nur langsam aus der Krise herauskommen.

Die kommenden Monate dürften entscheidend sein: Wie stark trifft der US-Protektionismus die deutsche Wirtschaft? Werden geopolitische Spannungen die Märkte weiter belasten? Und kann sich die Inflation endlich beruhigen?

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist abrufbar unter: KfW-Konjunkturkompass

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