Die IG Metall hat anlässlich der Ministerpräsidentenkonferenz Ost Politik und Wirtschaft dazu aufgerufen, mit Nachdruck eine „zweite Deindustrialisierung“ in den ostdeutschen Bundesländern abzuwenden. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung äußerten die vier in der Region tätigen IG Metall-Bezirke ernste Befürchtungen hinsichtlich der Auswirkungen eines weiteren Arbeitsplatz- und Standortabbaus auf die Demokratie in Ostdeutschland. Die gewerkschaftliche Mitteilung betont klar, dass die „traumatische Erfahrung der 1990er Jahre“ keinesfalls eine Wiederholung finden dürfe.
Bedeutung der Industrie für Wohlstand in Ostdeutschland
Die Gewerkschaft unterstreicht die fundamentale Bedeutung der Industrie für den Wohlstand und den sozialen Zusammenhalt in den östlichen Bundesländern. Nach der radikalen Deindustrialisierung, die auf die Wiedervereinigung folgte, sei es gelungen, insbesondere im Bereich der Automobilproduktion durch die Errichtung neuer Werke wieder eine signifikante Anzahl von Arbeitsplätzen zu schaffen. Darüber hinaus seien Industriesektoren wie die Stahlproduktion und der Schienenfahrzeugbau von erheblicher Relevanz für die Beschäftigungslage und die wirtschaftliche Prosperität der Region.
Forderungen nach konkreten Maßnahmen
Um der drohenden Entwicklung entgegenzuwirken, fordern die IG Metall-Bezirke eine Reihe konkreter Maßnahmen von Politik und Unternehmen. Dazu gehören ein klares Bekenntnis der Unternehmen zum Industriestandort Ostdeutschland, die Einführung eines Industriestrompreises von 5 Cent pro Kilowattstunde sowie der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien. Thorsten Gröger, der zuständige Bezirksleiter, betonte, dass Ostdeutschland alle Voraussetzungen mitbringe, um eine führende Rolle im industriellen Wandel einzunehmen. Eine „zweite Deindustrialisierung“ dürfe unter keinen Umständen zugelassen werden. (Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)