Direkte Lieferung – aber zu welchem Preis?
Temu setzt auf ein einfaches Prinzip: Produkte gelangen ohne Zwischenhandel direkt von chinesischen Fabriken zu den Kunden in Europa. Diese Strategie reduziert die Kosten erheblich. Laut der Dokumentation kamen 2023 allein zwei Milliarden zollfreie Pakete aus Asien in die EU – viele davon von Temu. Dies umgeht oft Zölle und Steuern, wodurch der Wettbewerb mit europäischen Anbietern verzerrt wird. Der Möbelhändler Ulrich Betzold aus Ellwangen klagt: „Wir kämpfen mit hohen Kosten und Bürokratie, während Temu sich über die Regeln hinwegsetzt.“
Qualität unter der Lupe
Doch wie sicher sind die günstigen Produkte? Die ARD hat Temu-Waren in unabhängigen Labors testen lassen. Erste Ergebnisse zeigen: Neben Schnäppchen lauern auch Risiken. Von schadstoffbelasteten Materialien bis hin zu mangelnder Produktsicherheit – die Billigangebote sind nicht immer das, was sie versprechen. Auch Kundin Sarah aus Mainz berichtet: „Die Preise sind unschlagbar, aber manchmal ist die Qualität wirklich enttäuschend.“
Auswirkungen auf den Wettbewerb
Neben privaten Schnäppchenjägern sind auch große Plattformen wie Zalando oder Otto betroffen. Sie sehen durch Temus Geschäftsmodell nicht nur ihre Marktanteile, sondern auch den fairen Wettbewerb gefährdet. Branchenexperten fordern strengere Kontrollen und Regulierungen, um solche Handelspraktiken in der EU einzudämmen.
Sendetermin nicht verpassen
„ARD Story: Temu – Ramsch oder Revolution?“ läuft am 18. Dezember 2024 um 23:05 Uhr im Ersten. Wer die packende Dokumentation lieber online sehen möchte, findet sie bereits am selben Tag in der ARD Mediathek.