Trend zur Fachkraftentwicklung setzt sich fort

Deutschland verzeichnet Rekordzahl an Bestattungs-Auszubildenden

Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der Auszubildenden im Bestattungshandwerk in Deutschland einen historischen Höchststand. Insgesamt 890 Personen absolvierten eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft, was mehr als eine Verdopplung innerhalb eines Jahrzehnts darstellt. Dieser Anstieg spiegelt den wachsenden Bedarf der Branche wider, begünstigt durch demografische Entwicklungen und gestiegene Sterbefallzahlen.
Deutschland verzeichnet Rekordzahl an Bestattungs-Auszubildenden
Deutschland verzeichnet Rekordzahl an Bestattungs-Auszubildenden
Friedhof (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Folge uns auf:

Die Bestattungsbranche in erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung bei der Nachfrage nach Fachkräften. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) befanden sich zum Jahresende 2024 insgesamt 890 in einer dualen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Dies markiert einen neuen Höchststand und verdeutlicht die Dynamik innerhalb des Sektors.

Bemerkenswert ist die Entwicklung über die letzten zehn Jahre hinweg: Im Jahr 2014 zählte man noch 390 Auszubildende, was eine Verdopplung der Zahlen innerhalb dieses Zeitraums bedeutet. Eine weitere signifikante Veränderung ist der steigende Anteil von Frauen in diesem Berufsfeld. Im Jahr 2024 machten Frauen 57 Prozent der Auszubildenden aus, während es zehn Jahre zuvor noch 45 Prozent waren. Der Männeranteil lag bei 43 Prozent.

Wirtschaftliche Auswirkungen und demografischer Wandel

Dieser Trend hin zu mehr Auszubildenden ist eng mit den allgemeinen Entwicklungen im Bestattungshandwerk verbunden. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung und die damit einhergehende steigende Zahl der Sterbefälle tragen maßgeblich zu diesem Wachstum bei. Im Jahr 2024 starben in Deutschland rund 1,0 Millionen Menschen, was eine Steigerung um 16 Prozent im Vergleich zu 2014 (868.000 Sterbefälle) bedeutet.

Diese demografischen Verschiebungen spiegeln sich auch in den Beschäftigtenzahlen und Umsätzen wider. Im Jahr 2023 waren rund 26.300 Personen in den circa 4.200 Bestattungsunternehmen in Deutschland tätig, ein Anstieg von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die nominalen Umsätze der Branche stiegen von 2,26 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 2,32 Milliarden Euro im Jahr 2023.

Struktur des Arbeitsmarktes und Kostenentwicklung

Eine Besonderheit im Bestattungshandwerk ist der hohe Anteil geringfügig entlohnter Beschäftigter, der mit 31,2 Prozent deutlich über dem Durchschnitt des gesamten Handwerks (12,0 Prozent) liegt. Die Kosten für Bestattungen sind ebenfalls gestiegen: Im Jahr 2024 erhöhten sich die Preise für Särge, Urnen und Grabsteine um 3,9 Prozent im Vergleich zu 2023. Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren verteuerten sich um 4,6 Prozent, während die allgemeinen Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 2,2 Prozent zunahmen.

Hinsichtlich der Friedhofsflächen umfassten diese bundesweit im Jahr 2024 rund 38.500 Hektar, was etwa 0,1 Prozent der gesamten Bodenfläche Deutschlands entspricht. Hinzu kommen rund 2.500 Hektar für Waldbestattungen, die in den klassischen Friedhofsflächen nicht berücksichtigt sind.

Import und Sozialbestattungen

Die Bestattungsbranche in Deutschland greift auch auf internationale Zulieferer zurück. Im Jahr 2024 wurden etwa 451.000 Holzsärge im Wert von 40,5 Millionen Euro importiert, wobei knapp 85,1 Prozent davon aus stammten. Exportiert wurden aus Deutschland hingegen nur rund 1.260 Holzsärge im Wert von 77.000 Euro.

Für Personen, die die Kosten einer Bestattung nicht selbst tragen können, spielten Sozialbestattungen eine Rolle. Im Jahr 2024 wurden brutto 54,2 Millionen Euro von Sozialhilfeträgern für solche Fälle ausgegeben, ein Rückgang um 8,3 Prozent gegenüber 2014. Die Zahl der Empfänger lag bei etwa 16.300 Personen, deutlich weniger als die 23.000 Empfänger zehn Jahre zuvor.

Für die kommunalen Haushalte sind Friedhofs- und Bestattungsdienstleistungen auch eine Einnahmequelle. Im Jahr 2023 erzielten die Kernhaushalte der Städte und Gemeinden in den Flächenländern Einnahmen von 929,8 Millionen Euro aus Gebühren in diesem Bereich, ein Anstieg von 1,3 Prozent gegenüber 2022 und 27,4 Prozent gegenüber 2013.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel