Sparquote trotz Sorgen hoch

Deutschland: Sparsame Nation ringt mit Inflation

Vier von fünf Menschen in Deutschland legen regelmäßig Geld zur Seite, doch viele zweifeln an der ausreichenden Höhe ihrer Rücklagen. Gestiegene Lebenshaltungskosten belasten die Sparer spürbar, wie eine aktuelle Erhebung zeigt.
Deutschland: Sparsame Nation ringt mit Inflation
Deutschland: Sparsame Nation ringt mit Inflation
Euroscheine (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Trotz der Herausforderungen durch gestiegene Lebenshaltungskosten bleibt eine Nation der Sparer: Eine aktuelle von Yougov im 2025 für die Postbank ergab, dass vier von fünf Deutschen (80 Prozent) regelmäßig Geld beiseitelegen. Dieses hohe Engagement für finanzielle Vorsorge wird jedoch von Bedenken überschattet: 63 Prozent der Befragten empfinden ihre Rücklagen als unzureichend.

Der Hauptgrund für diese Besorgnis sind die deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Postbank, betont, dass die hohe Sparquote zwar das Bewusstsein für finanzielle Vorsorge in Deutschland unterstreicht, gleichzeitig aber die Unzufriedenheit vieler Sparer verdeutliche, wie tiefgreifend die Inflationsjahre 2021 bis 2023 nachwirken. „Sie haben die Kaufkraft der Einkommen und Ersparnisse fühlbar geschmälert“, so Stephan.

Die Umfrage zeigt ein differenziertes Bild der Sparsituation: Lediglich 24 Prozent der Sparer verfügen über ein finanzielles Polster, das drei bis sechs Monatsgehälter abdeckt. Erschreckende 14 Prozent sparen jährlich weniger als 500 Euro, und ein Viertel der Befragten kann mit ihren Rücklagen maximal zwei Monate den Lebensunterhalt bestreiten. Stephan hebt hervor, dass viele Menschen aus einem tief verwurzelten Sicherheitsbedürfnis sparen, der anhaltende Kostendruck jedoch das Vertrauen in die eigene Vorsorgefähigkeit stark beeinträchtige.

Parallel dazu wächst das Interesse am Kapitalmarkt: 34 Prozent der Befragten sind in Aktien oder Fonds investiert. Besonders auffällig ist der Anstieg des Anteils von ETFs (Exchange Traded Funds) an Wertpapieranlagen von 13 auf 21 Prozent. Ulrich Stephan sieht darin eine Demokratisierung der Wertpapieranlage: ETFs ermöglichten auch mit kleinen monatlichen Beträgen den Zugang zu den Kapitalmärkten, was sie für eine breitere Anlegerschaft attraktiv mache.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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