Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für Deutschland für das Jahr 2026 beibehalten und rechnet weiterhin mit einem Wachstum von 0,9 Prozent. Für das Jahr 2025 wurde die Wachstumserwartung leicht auf 0,2 Prozent angehoben, nachdem der IWF im Juli noch von 0,1 Prozent ausgegangen war. Trotz dieser geringfügigen Anpassung würde Deutschland im Jahr 2025 weiterhin das Schlusslicht unter den betrachteten wirtschaftsstarken Ländern bilden.
Im Jahr 2026 wird erwartet, dass Deutschland Italien und Japan in Bezug auf das Wirtschaftswachstum überholen wird. Für die gesamte Eurozone prognostiziert der IWF für 2025 ein Wachstum von 1,2 Prozent und für 2026 ein Wachstum von 1,1 Prozent. Global wird für 2025 ein Wachstum von 3,2 Prozent erwartet, während für 2026 ein leicht abgeschwächtes Wachstum von 3,1 Prozent angenommen wird. Die weltweiten Wachstumserwartungen wurden seit Juli um 0,2 Prozentpunkte nach oben korrigiert.
Blickt man auf andere große Volkswirtschaften, so erwartet der IWF für die USA im Jahr 2025 ein Wachstum von 2,0 Prozent und für 2026 2,1 Prozent. Für China bleibt die Juli-Prognose von 4,8 Prozent für 2025 unverändert, gefolgt von 4,2 Prozent im Jahr 2026. Für Russland wurde die Wachstumsschätzung für 2025 auf 0,6 Prozent reduziert, wobei für 2026 ein Wachstum von 1,0 Prozent vorgesehen ist.
Der IWF betont, dass sich die Weltwirtschaft in einer Phase der Umgestaltung befindet, die stark von neuen politischen Maßnahmen beeinflusst wird. Obwohl einige extreme Zollerhöhungen der letzten Monate durch spätere Vereinbarungen abgemildert wurden, bleibt das Gesamtumfeld volatil. Insbesondere die Faktoren, die die Wirtschaftstätigkeit in der ersten Jahreshälfte 2025 unterstützt haben, wie das sogenannte „Frontleading“, werden voraussichtlich nachlassen.
Gleichzeitig weist der IWF auf verschiedene Risiken hin, die eine Verschlechterung der Lage bewirken könnten. Dazu gehören anhaltende Unsicherheiten, zunehmender Protektionismus und mögliche Schocks im Arbeitskräfteangebot. Fiskalische Schwachstellen, potenzielle Korrekturen auf den Finanzmärkten und die Erosion von Institutionen könnten zusätzlich die Stabilität gefährden. Daher ruft der Währungsfonds die politischen Entscheidungsträger dazu auf, das Vertrauen durch eine glaubwürdige, transparente und nachhaltige Politik wiederherzustellen. Eine enge Verbindung von Handelsdiplomatie und makroökonomischen Anpassungen sowie der Wiederaufbau von fiskalischen Puffern werden als notwendig erachtet. Zudem wird die Wahrung der Unabhängigkeit von Zentralbanken als entscheidend betont.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)