Union fordert Überprüfung

Debatte in Deutschland: Unionspolitiker stellen doppelte Staatsbürgerschaft infrage

Nach einer Rekordzahl von Einbürgerungen im vergangenen Jahr fordern Unionspolitiker aus Bund und Ländern eine grundlegende Reform des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts. Insbesondere bei kriminellen Fällen und mangelnder Identifikation mit Deutschland soll die doppelte Staatsbürgerschaft strenger gehandhabt oder entzogen werden können. Die Debatte konzentriert sich auf die Frage, ob die derzeitige Praxis der doppelten Staatsbürgerschaft noch zeitgemäß ist.
Debatte in Deutschland: Unionspolitiker stellen doppelte Staatsbürgerschaft infrage
Debatte in Deutschland: Unionspolitiker stellen doppelte Staatsbürgerschaft infrage
Reisepass (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Folge uns auf:

Die Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft in nimmt nach der sogenannten „Stadtbild“-Debatte und einer hohen Anzahl von Einbürgerungen im Jahr 2024 neue Fahrt auf. Unionspolitiker aus Bund und Ländern fordern eine Überprüfung der aktuellen Regelungen. Im Fokus steht dabei die Möglichkeit, den deutschen Pass bei kriminellen Doppelstaatlern schnell zu entziehen und die doppelte Staatsbürgerschaft bei künftigen Einbürgerungen zur Ausnahme zu machen.

Stephan Mayer (CSU), Bundestagsabgeordneter, äußerte sich deutlich in der „Bild“-Zeitung. Er verlangt, dass „Gewalttätern, Schwerkriminellen, Verfassungsfeinden, Antisemiten und Deutschen-Hassern“ die Staatsbürgerschaft unverzüglich entzogen wird, sollten sie über zwei Pässe verfügen. Mayer kritisierte, dass das Privileg der Staatsbürgerschaft nicht dazu dienen dürfe, deutsche Werte zu missachten. Er plädiert für eine dringende grundlegende Reform des Staatsbürgerschaftsrechts und stellte die generelle doppelte Staatsbürgerschaft grundsätzlich infrage: „Wir müssen uns als Land fragen, ob wir die generelle doppelte Staatsbürgerschaft so noch wollen und ob wir sie uns noch leisten können.“

Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) brachte in diesem Zusammenhang die Ausbürgerung von Anhängern der palästinensischen Terrororganisation Hamas ins Spiel. Gegenüber „Bild“ erklärte Poseck, es müsse geprüft werden, ob Hamas-Anhängern die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen werden kann, da eine Nähe zur Hamas im Widerspruch zu deutschen Grundwerten stehe.

Cornell Babendererde (CDU), Innenpolitikerin und verantwortlich für das Einbürgerungsrecht in der Unions-Bundestagsfraktion, betonte, dass die doppelte Staatsbürgerschaft die Ausnahme und nicht die Regel darstellen sollte. Sie wies darauf hin, dass 80 Prozent der im Jahr 2023 Eingebürgerten ihren alten Pass behalten wollten. Dies werfe die Frage auf, ob die Identifikation mit Deutschland ausreichend sei oder ob es primär um die Vorteile des deutschen Passes gehe.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel