Dennis Radtke, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, äußerte sich deutlich gegenüber dem Focus. Er betonte, dass es nicht darum gehe, die Haltung zur AfD zu ändern, sondern die eigene Politik und Kommunikation zu verbessern. Radtke hinterfragte, wie es gelingen solle, die AfD „klein zu regieren“, wenn man ihr „Teile des Verfassungsstaats überlässt“, insbesondere wenn es der Union aktuell gemeinsam mit der SPD nicht gelinge, dies aus der Mitte heraus zu tun. Er führte weiter aus, dass der strategische Fehler des Entschließungsantrages im Januar „massiv dazu beigetragen“ habe, die Union trotz guter Ausgangslage unter 30 Prozent zu halten.
Radtke forderte die aktuelle Koalition auch zu einer besseren Politik auf. Er mahnte an, dass die Regierung „endlich ein Leitmotiv“ brauche und „handwerkliche und kommunikative Fehler abstellen“ müsse. Zwar seien Korrekturen bei Bürgergeld und Migration notwendig, doch seien dies nicht die zentralen Probleme des Landes. Radtke hob hervor, dass viele hart arbeitende Menschen „kaum noch über die Runden“ kämen, während einige annähmen, die Unzufriedenheit rühre eher vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder der Angst vor dem Kauf eines Veggieburgers her.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)