Caritas warnt vor Verelendung

Caritas sieht Sparmaßnahmen als Grund für Verelendung in Deutschland

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa äußert sich besorgt über die zunehmende Verelendung von Menschen. Sie führt diesen Zustand primär auf Sparmaßnahmen zurück, die soziale Dienste und Hilfsangebote reduzieren oder ganz einstellen. Besonders betroffen sind Angebote an Bahnhöfen, die eine zentrale Anlaufstelle darstellen.
Caritas sieht Sparmaßnahmen als Grund für Verelendung in Deutschland
Caritas sieht Sparmaßnahmen als Grund für Verelendung in Deutschland
Obdachloser in Photoautomat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ (Montag) auf die bedenkliche Zunahme der Verelendung in hingewiesen. Sie sieht rigide Sparmaßnahmen als Ursache für diese Entwicklung. Die Präsidentin betont, dass insbesondere die konfessionellen Angebote an Bahnhöfen eine steigende Zahl von Menschen betreuen, die von Verelendung gezeichnet sind. Es sei, so Welskop-Deffaa, für die Mitarbeitenden der Bahnhofsmissionen „bedrückend zu sehen, wie viele Menschen ganz offenkundig ohne diese offene Anlaufstelle vereinsamen würden.“

Seit einigen Jahren beobachtet die Caritas eine deutliche Zunahme der Straßenobdachlosigkeit, die Hand in Hand mit einer fortschreitenden Verelendung geht. Ursächlich hierfür ist aus ihrer Sicht, dass viele dieser Menschen nicht mehr von anderen sozialen Diensten und niedrigschwelligen Hilfsangeboten erreicht werden. Diese Dienste und Angebote wurden, so die Caritas-Präsidentin, „infolge rigider Sparmaßnahmen zurückgefahren oder gar eingestellt.“

Ein weiteres kritisches Element, das Welskop-Deffaa hervorhebt, ist die Rolle des Drogenkonsums. Die Caritas-Einrichtungen und -Dienste registrieren eine „deutliche Zunahme des Konsums von künstlichen Drogen“. Diese Substanzen führen, laut ihren Aussagen, „dramatisch schnell in eine starke Abhängigkeit, zu psychischen Veränderungen und Desorientierung.“

Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklungen weist Welskop-Deffaa auch auf positive Ansätze hin. Sie verweist auf das von der Stiftung Mercator geförderte Caritas-Projekt „Sozialraum Bahnhof“. Ziel dieses Projekts ist es, „wegzukommen von einem alleinigen Fokus auf die Menschen, die schon in existentielle Nöte geraten sind, hin zur Gestaltung des Bahnhofs als Ort des Miteinanders und der Begegnung.“ (Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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