Reform ohne klare Grundlage

Blindflug bei der Krankenhausreform: CDU/CSU kritisiert Lauterbach scharf

Die Krankenhausreform der Ampel-Koalition sorgt weiter für hitzige Debatten. Heute wurde das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz im Bundestag verabschiedet. Doch die Entscheidung wirft Fragen auf: Die zentrale Auswirkungsanalyse, welche die Auswirkungen der Reform zeigen sollte, wurde nicht offengelegt. Dies sorgt für Empörung bei der Opposition und den Ländern. CDU/CSU-Politiker Tino Sorge und Dr. Stephan Pilsinger sparen nicht mit scharfer Kritik an Gesundheitsminister Karl Lauterbach und warnen vor gravierenden Folgen für die stationäre Versorgung in Deutschland.
Blindflug bei der Krankenhausreform: CDU/CSU kritisiert Lauterbach scharf
Blindflug bei der Krankenhausreform: CDU/CSU kritisiert Lauterbach scharf
Foto: BMG / Jan Pauls

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Auswirkungsanalyse unter Verschluss

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, äußerte sich klar zur Entscheidung der Ampel-Koalition: „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Ampel haben die zentrale Auswirkungsanalyse zur Reform uns als Opposition und den Ländern absichtlich vorenthalten.“ Damit fehle die notwendige Grundlage, um die Folgen der Reform abschätzen zu können. Diese Entscheidung wird als „Blindflug“ der Ampel bezeichnet und sei ein klares Signal für mangelnde Transparenz. Auch wurde bereits angekündigt, dass gegen die Finanzierungsfestlegungen Klagen eingereicht werden sollen.

Gefährdung der stationären Versorgung

Dr. Stephan Pilsinger, Berichterstatter für die Krankenhausversorgung, fand ebenfalls deutliche Worte: „Das sogenannte Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz wird die stationäre Versorgung in nicht stabilisieren, sondern gefährden.“ Trotz des konstruktiven Engagements von Fachleuten, Krankenhausgesellschaften und Verbänden würde die Reform das „Hamsterrad der Fallzahlanstiege“ eher beschleunigen als stoppen. Besonders betroffen sind kleinere Häuser in ländlichen Regionen, die durch die neuen Regelungen nicht ausreichend geschützt werden.

Ein schwarzer Tag für unsere Kliniken

Die Kritik der CDU/CSU zeigt, dass die Reform als Rückschritt für die Krankenhauslandschaft gewertet wird. Während die eine Verbesserung der Versorgung anstrebt, sehen Experten und Politiker eher eine Verschlechterung der Lage, vor allem in strukturschwachen Regionen. „Ein schwarzer Tag für unsere Kliniken“, resümierte Dr. Pilsinger. Die Vorhaltevergütung in ihrer jetzigen Form verhindere eine dringend notwendige Entökonomisierung und stabilisiere nicht die stationäre Versorgung.

Die aktuelle Reform wirft damit viele Fragen über die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems auf. Während die Ampel-Koalition betont, dass die Änderungen zur Verbesserung der Krankenhausversorgung führen sollen, sieht die Opposition eher ein riskantes Experiment ohne ausreichende Analyse der Konsequenzen. Ob die Kritik überzogen ist oder die Befürchtungen werden, bleibt abzuwarten.

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