Die Grünen fordern von der neuen Führung der Deutschen Bahn einen grundlegenden Mentalitätswechsel. Matthias Gastel, der für Bahnangelegenheiten zuständige Experte der Bundestagsfraktion, äußerte sich in der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe) und betonte, dass die kommende Spitzenperson im Konzern eine „radikale Ehrlichkeit“ durchsetzen müsse. Er appellierte, Schönfärberei von Problemen zu beenden und stattdessen eine „Mentalität des Anpackens“ zu etablieren.
Gastel unterstrich zudem die Notwendigkeit, dass die neue Führungsperson tiefgehende Kenntnisse des Eisenbahnsystems besitzen müsse. Es werde keine reine Verwaltungsaufgabe benötigt, sondern eine Persönlichkeit, die sich engagiert für das System Schiene einsetzt. Eine externe Perspektive könne dem Konzern dabei „sicher gut“ tun.
Darüber hinaus richtete der Grünen-Politiker eine Forderung an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Er mahnte, der Bund müsse endlich seine Verantwortung für eine funktionierende Bahn wahrnehmen. Dazu gehöre eine sichere und ausreichend dimensionierte Finanzierung der Infrastruktur sowie eine verbesserte Kontrolle und Steuerung der Deutschen Bahn. Bundesverkehrsminister Schnieder plant die Vorstellung seiner Reformvorschläge für Montag, wobei voraussichtlich auch die Nachfolge des bisherigen Bahnchefs Richard Lutz bekannt gegeben werden soll.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)