178.000 mehr Arbeitslose – und es könnte schlimmer werden
Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahresdurchschnitt waren 2,787 Millionen Menschen ohne Job – ein Anstieg um 178.000 im Vergleich zu 2023. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 6,0 Prozent (+0,3 Punkte). Auch die sogenannte Unterbeschäftigung, die zusätzlich arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und krankheitsbedingte Ausfälle umfasst, legte kräftig zu: +130.000 auf 3,578 Millionen.
Kurzarbeit als Rettungsanker
Während die Wirtschaft schwächelte, griffen viele Unternehmen auf Kurzarbeit zurück, um ihre Belegschaft zu halten. Im Schnitt waren 320.000 Beschäftigte davon betroffen – 79.000 mehr als im Vorjahr. Ohne diese Maßnahme wären laut BA schätzungsweise 90.000 Arbeitsplätze verloren gegangen.
Immer weniger Stellen zu vergeben
Besonders hart trifft es Arbeitssuchende: Mit durchschnittlich 694.000 gemeldeten offenen Stellen sank die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern um 67.000 – der niedrigste Wert seit einem Vierteljahrhundert. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen (1,5 Millionen) brach ebenfalls ein und erreichte ein historisches Tief.
Produzierendes Gewerbe in der Krise
Während die Dienstleistungsbranchen noch leichte Zuwächse verzeichneten, kämpft das Produzierende Gewerbe mit massiven Einbrüchen. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg nur noch halb so stark wie 2023 und konzentrierte sich fast ausschließlich auf Ausländer.
BA-Chefin Andrea Nahles kommentierte die Situation nüchtern: „Die wirtschaftliche Flaute hinterlässt Spuren. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt in vielen Bereichen stabil.“