In Kliniken, Pflegeheimen & Rettungsdienst

Am Donnerstag: Bundesweiter Warnstreik im Gesundheitswesen – ver.di macht Druck!

Am Donnerstag: Bundesweiter Warnstreik im Gesundheitswesen – ver.di macht Druck!
Am Donnerstag: Bundesweiter Warnstreik im Gesundheitswesen – ver.di macht Druck!
Foto: ver.di Landesbezirk Niedersachsen-Bremen

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Am Donnerstag, den 6. März 2025, steht das Gesundheitswesen vor massiven Einschränkungen: Die Gewerkschaft ver.di ruft bundesweit Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten zum Warnstreik auf. Hintergrund sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen mit den öffentlichen Arbeitgebern von Bund und Kommunen.

Streik als Antwort auf fehlendes Angebot

Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden sieht die Gewerkschaft die Geduld der Beschäftigten am Ende. „Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst. Doch die öffentlichen Arbeitgeber lassen Anerkennung vermissen“, kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Ein Angebot seitens der Arbeitgeber blieb bislang aus.

Besonders die lange Laufzeit der Tarifverträge und eine aus Sicht der Gewerkschaft zu niedrige Lohnerhöhung sorgen für Unmut. „Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation. Die Beschäftigten geben darauf die einzig richtige Antwort: Warnstreik!“, so Bühler weiter.

Das fordert ver.di

Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro zusätzlich pro Monat. Zudem sollen Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich steigen. Auch die Arbeitsbedingungen stehen im Fokus:

  • Höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten
  • Drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
  • Ein „Meine-Zeit-Konto“ zur flexibleren Arbeitsgestaltung

Im Rettungsdienst fordert ver.di außerdem die Reduzierung der Höchstarbeitszeit von 48 auf 42 Stunden pro Woche – ein Modell, das beim Deutschen Roten Kreuz bereits umgesetzt wird. „Beim DRK wird die Höchstarbeitszeit schrittweise auf 42 Stunden pro Woche verkürzt. Das muss auch im öffentlichen Dienst möglich sein“, betonte Bühler.

Arbeitgeber weisen Forderungen zurück

Die kommunalen Arbeitgeber lehnen zentrale Forderungen ab – darunter die Bezahlung von Pausen in Wechselschicht und die Verkürzung der Höchstarbeitszeit. Sie verweisen auf die angespannte finanzielle Lage vieler Kliniken. Doch für ver.di reicht das als Argument nicht aus. „Die Arbeitgeber müssten eigentlich ein großes Interesse daran haben, Beschäftigte zu halten und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die für Nachwuchskräfte attraktiv sind. Davon ist allerdings in dieser Tarifrunde nichts zu spüren“, so Bühler weiter.

Am 14. bis 16. März 2025 sollen die Tarifverhandlungen in Potsdam fortgesetzt werden. Bis dahin könnte es weitere Streikaktionen geben.

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