Fünf Sitze mit „gut“ – und einer mit Bestwerten
Unter den Babyschalen überzeugte vor allem die Joie i-Level Pro, die auch ohne Isofix-Station sehr gute Sicherheitseigenschaften zeigt – vorausgesetzt, sie wird korrekt montiert.
In der Kategorie der Kleinkindersitze erreichte der Besafe Beyond 360 in Kombination mit der Beyond Base-Station als einziger ein „gut“ sowohl bei der Sicherheit als auch im Gesamtergebnis.
Ebenfalls empfehlenswert sind der Britax Römer Kidfix Pro und der Axkid Up, die bei den Kindersitzen mit guten Bewertungen punkten.
Foto: ADAC
Drei Modelle fallen komplett durch
Drei Produkte schnitten so schlecht ab, dass sie vom ADAC mit „mangelhaft“ bewertet wurden. Dazu zählen der Reecle 360 (ZA 10 i-Size) und der Chipolino Olympus i-Size, die beide im Crashtest versagten und somit ein erhöhtes Verletzungsrisiko für Kinder darstellen. Beim Chipolino-Sitz kamen zusätzlich gesundheitsgefährdende Schadstoffe hinzu.
Auch der Maxi-Cosi Nomad Plus, ein für Reisen entwickelter Sitz, fiel durch – und zwar sowohl im Frontal-Crashtest als auch wegen hoher PFAS-Belastung. Diese sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ gelten als umweltschädlich und gesundheitlich bedenklich, da sie sich kaum abbauen und sich im menschlichen Körper anreichern können. Der ADAC bewertete das Modell deshalb als „mangelhaft“.
Hersteller reagiert – aber Vorsicht bei älteren Modellen
Der Hersteller erklärte gegenüber dem ADAC, dass ab März 2025 alle neuen Modelle des Nomad Plus PFAS-frei produziert würden. Das getestete Produkt stammte jedoch aus Juni/Juli 2024. Eltern sollten daher beim Kauf prüfen, wann der Sitz hergestellt wurde – das Produktionsdatum ist meist auf einem Aufkleber oder einer Prägung am Sitz vermerkt.
Warum der ADAC strengere Maßstäbe anlegt
Die Anforderungen des ADAC Kindersitztests liegen bewusst über den gesetzlichen Mindeststandards, um zu zeigen, welche Modelle auch bei schwereren Unfällen zuverlässig schützen. Neben den Crashwerten werden auch die Bedienbarkeit, Ergonomie und Schadstoffbelastung einbezogen.
Worauf Eltern beim Kauf eines Kindersitz achten sollten
Ein Kindersitz ist kein gewöhnliches Zubehör, sondern eine lebenswichtige Sicherheitsausstattung. Deshalb sollten Eltern beim Kauf nicht nur auf Testergebnisse, sondern auf mehrere entscheidende Kriterien achten. Der ADAC empfiehlt insbesondere folgende fünf Punkte:
- Passform und Einbau im eigenen Fahrzeug prüfen
Nicht jeder Kindersitz passt automatisch zu jedem Auto. Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, sollten Sie es im eigenen Fahrzeug ausprobieren – am besten direkt im Fachhandel. Dort kann getestet werden, ob der Sitz sicher und stabil steht, die Gurte richtig verlaufen und sich der Sitz leicht montieren lässt. - Anleitung genau studieren und Montage üben
Eine falsche Befestigung kann selbst den besten Sitz wirkungslos machen. Lesen Sie daher die Bedienungsanleitung sorgfältig durch und lassen Sie sich den korrekten Einbau zeigen. Üben Sie die Montage mehrmals, insbesondere das korrekte Anlegen des Gurtsystems. Fehler beim Anschnallen gehören laut ADAC zu den häufigsten Ursachen für Verletzungen bei Unfällen. - Auf Schadstofffreiheit und Materialien achten
Achten Sie auf Testergebnisse zu Schadstoffbelastungen. Besonders Sitze mit auffälligen Werten bei PFAS, Weichmachern oder Flammschutzmitteln sollten vermieden werden. Die Stoffe stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich oder umweltschädlich zu sein. Hochwertige Modelle werben oft mit „PFAS-frei“ oder „OEKO-TEX“-zertifizierten Bezügen. - Kind und Entwicklungsstufe richtig berücksichtigen
Kindersitze sind nach Körpergröße und Gewicht klassifiziert (i-Size oder ECE-Normen). Wählen Sie den Sitz, der zur aktuellen Körpergröße Ihres Kindes passt – und nicht „zum Hineinwachsen“. Ein zu großer Sitz kann beim Aufprall gefährlich sein. Überprüfen Sie regelmäßig, ob der Sitz noch optimal eingestellt ist, insbesondere bei wachsenden Kindern. - Beratung und Service nutzen
Lassen Sie sich im Fachhandel beraten und achten Sie auf zertifizierte Testurteile von ADAC, Stiftung Warentest oder ÖAMTC. Eine persönliche Beratung hilft, Fehlkäufe zu vermeiden und den Sitz optimal an die Bedürfnisse Ihres Kindes anzupassen. Außerdem können Fachgeschäfte bei Rückrufen oder Ersatzteilfragen direkt unterstützen.
Fazit
Der ADAC-Kindersitztest 2025 zeigt deutlich: Gute Sicherheit ist keine Frage des Preises, sondern der richtigen Kombination aus Qualität, Einbau und Schadstofffreiheit. Eltern sollten beim Kauf nicht nur auf Testergebnisse, sondern auch auf persönliche Beratung und Passform im eigenen Fahrzeug achten.