Eilanträge von Somaliern erfolgreich

Grenz-Hammer! Gericht kippt Asyl-Zurückweisungen als rechtswidrig – Dublin-Verfahren muss greifen!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat in einem wegweisenden Beschluss klargestellt: Wer auf deutschem Staatsgebiet ein Asylgesuch äußert, darf nicht ohne Weiteres an der Grenze zurückgewiesen werden. In drei Eilverfahren entschied das Gericht zugunsten somalischer Antragsteller – und stützt sich dabei auf das geltende EU-Recht.
Grenz-Hammer! Gericht kippt Asyl-Zurückweisungen als rechtswidrig – Dublin-Verfahren muss greifen!
Grenz-Hammer! Gericht kippt Asyl-Zurückweisungen als rechtswidrig – Dublin-Verfahren muss greifen!
Bild von Sang Hyun Cho auf Pixabay

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Was war passiert?

Am 9. Mai 2025 wurden zwei Männer und eine Frau aus Somalia am Bahnhof Frankfurt (Oder) durch die Bundespolizei kontrolliert. Die drei Personen waren mit dem Zug aus eingereist und äußerten gegenüber den Beamten ein Asylgesuch. Noch am selben Tag wurden sie nach Polen zurückgewiesen – mit Verweis auf die Einreise aus einem sicheren Drittstaat.

Doch die Antragsteller wehrten sich juristisch gegen die Maßnahme – und bekamen nun Recht. Die Richter der 6. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin erklärten die Zurückweisungen für rechtswidrig.

Dublin-Verfahren muss zwingend durchgeführt werden

Laut Gericht ist die Bundesrepublik verpflichtet, bei jedem auf deutschem Boden geäußerten Asylgesuch das sogenannte Dublin-Verfahren einzuleiten. Dieses -weite Verfahren bestimmt, welcher Mitgliedsstaat für die Prüfung des Asylantrags zuständig ist.

Die Zurückweisungen seien rechtswidrig erfolgt, ohne dass dieses Verfahren durchgeführt wurde. Auch die von der Bundespolizei angeführte Argumentation, die Dublin-Regeln dürften in Notlagen ausgesetzt werden, ließ das Gericht nicht gelten. Die Richter betonten: Eine pauschale Berufung auf Art. 72 AEUV, der die öffentliche Sicherheit betrifft, reiche nicht aus. Es fehle der Nachweis einer akuten Gefährdung.

Kein Anspruch auf Einreise ins Landesinnere

Zugleich stellte das Gericht aber auch klar: Die Antragsteller dürfen nicht automatisch weiter ins Bundesgebiet einreisen. Das Dublin-Verfahren könne auch an der Grenze oder im grenznahen Raum durchgeführt werden – eine Einreisegestattung sei nicht zwingend damit verbunden.

Die Entscheidungen sind unanfechtbar – ein Einspruch ist nicht möglich.

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