Was Nutzer jetzt tun müssen
Wer Skype noch nutzt, sieht die Warnung bereits oder bekommt sie in Kürze angezeigt. In einer Windows-Vorschauversion lautete die unmissverständliche Botschaft: „Ab Mai wird Skype nicht mehr verfügbar sein. Setze deine Anrufe und Chats in Teams fort.“ Nutzer können sich mit ihrem bestehenden Skype-Konto kostenlos bei Microsoft Teams anmelden, um ihre Daten zu übertragen. Bis zum 5. Mai gibt es zudem die Möglichkeit, alle persönlichen Daten aus Skype zu exportieren.
Eine holprige Reise seit der Milliarden-Übernahme
Skype, 2003 gegründet und 2011 für die gigantische Summe von 8,5 Milliarden Dollar von Microsoft geschluckt, legte unter dem Dach des Software-Riesen eine ziemlich „holprige Reise“ hin, wie US-Tech-Experten es nennen. Zwar ersetzte Skype Microsofts alten Windows Live Messenger, doch die Integration ins System verlief alles andere als glatt.
Microsofts Versuche, Skype tief in Windows 10 zu verankern (ab 2015), waren von Pannen und Strategiewechseln geprägt: Kurzzeitig gab es separate Apps für Video, Nachrichten und Telefonie, die aber schon nach neun Monaten wieder verschwanden. Auch technisch ging es hin und her – vom klassischen Win32-Programm zur modernen UWP-App und später wieder zurück. Viele Nutzer fragten sich schon damals bei gelegentlichen Updates: „Arbeitet da überhaupt noch jemand dran?“
Teams als Sargnagel – gebaut auf Skype-Technik
Der Niedergang beschleunigte sich ab 2017 mit dem Start von Microsoft Teams. Pikant: Teams basiert technisch auf Skype, wurde aber von Microsoft als modernere Alternative und Konkurrenz zu Slack aggressiv in den Markt gedrückt – sowohl für Firmen als auch für Privatnutzer. Spätestens als Microsoft das alte „Skype for Business“ einstellte und Windows 11 mit einer (später ebenfalls wieder entfernten) Teams-Integration statt Skype auslieferte, war das Schicksal des Originals besiegelt.
Die starke Konkurrenz durch Apples FaceTime, diverse Google-Dienste, WhatsApp und den Pandemie-Gewinner Zoom sowie das Scheitern von Microsofts eigener Handy-Plattform (Windows Phone) taten ihr Übriges. Von hunderten Millionen Nutzern in Spitzenzeiten waren zuletzt laut Schätzungen nur noch rund 30 Millionen monatlich übrig. Nun zieht Microsoft endgültig den Stecker.