„Man hätte etwa 150 Schafe mit den Münzen kaufen können.“

Sensationsfund im Schwarzwald: 700 Jahre alter Münzschatz nahe „Schwarzwaldklinik“ in Baden-Württemberg entdeckt!

Ein sensationeller Fund im Schwarzwald sorgt derzeit für Aufsehen: Nur wenige Meter von der berühmten „Schwarzwaldklinik“ entfernt stieß ein Glottertäler Bürger bei Erdarbeiten auf einen mittelalterlichen Münzschatz. Die Entdeckung umfasst rund 1.600 Silbermünzen aus dem 14. Jahrhundert und wird als einer der größten mittelalterlichen Münzfunde der letzten Jahrzehnte gefeiert. Archäologen erhoffen sich durch die Untersuchung der Münzen wertvolle Erkenntnisse über den historischen Münzumlauf und den Silberhandel in der Region.
Sensationsfund im Schwarzwald: 700 Jahre alter Münzschatz nahe „Schwarzwaldklinik“ in Baden-Württemberg entdeckt!
Sensationsfund im Schwarzwald: 700 Jahre alter Münzschatz nahe „Schwarzwaldklinik“ in Baden-Württemberg entdeckt!
Münzfund Glottertal, Typ Breisach
Foto: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgar

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Ein Schatz aus dem 14. Jahrhundert direkt vor der Haustür

Im Mai 2024 nahm das Ungewöhnliche seinen Lauf: Claus Völker, ein aufmerksamer Bürger aus dem Glottertal, wurde von einem Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) gebeten, bei der Verlegung einer Leitung nahe dem örtlichen Schwimmbad zu helfen. Was zunächst wie eine alltägliche Arbeit erschien, führte zu einem der bedeutendsten Funde in der jüngeren Geschichte Südbadens. Völker entdeckte im Aushub kleine Metallplättchen, die sich bei näherer Betrachtung als historische Münzen entpuppten.

Münzfund Glottertal, Typ Zofinge
Münzfund Glottertal, Typ Zofinge
Foto: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

Die Experten des LAD begannen sofort mit der Untersuchung des Fundes. Insgesamt wurden etwa 1.600 Silbermünzen geborgen, die überwiegend aus den Münzstätten Breisach, Zofingen und Freiburg stammen und um das Jahr 1320 geprägt wurden. Daneben wurden auch einzelne Münzen aus Basel, St. Gallen, Zürich, Laufenburg und Colmar gefunden. Die Münzen haben einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter und zeichnen sich durch ihre feine Prägung aus.

Archäologische Bedeutung des Fundes

Für die Archäologen ist dieser Fund von unschätzbarem Wert. Andreas Haasis-Berner vom LAD erklärt: „Die Auswertung dieses Münzschatzes wird Aussagen über den Münzumlauf im Breisgau, die Prägetätigkeit in den Münzstätten, zum Silberhandel, aber auch zum Bergbau im Glottertal ermöglichen.“Der Fundort, nahe der einstigen Kurklinik, die durch die Serie „Schwarzwaldklinik“ bekannt wurde, macht die Entdeckung zusätzlich interessant. Die Lage deutet darauf hin, dass es sich um ein Versteck gehandelt haben könnte, das aus unbekannten Gründen nie wieder geöffnet wurde.

Ein Schatz im Wert von 150 Schafen

Doch wie wertvoll war dieser Schatz im Mittelalter? Laut den Experten hätte man mit diesen Münzen etwa 150 Schafe kaufen können – eine beträchtliche Summe für die damalige Zeit. Der heutige Wert der Münzen wird auf mehrere zehntausend Euro geschätzt. Es bleibt ein Rätsel, warum der ursprüngliche Besitzer den Schatz nicht wieder ausgrub. Möglicherweise ging das um den genauen Standort des Verstecks verloren, oder der Besitzer erlitt ein Unglück, bevor er den Schatz heben konnte.

Münzfund Glottertal
Münzfund Glottertal
Foto: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium

Historischer Fund im Glottertal: Münzschatz soll 2025 ausgestellt werden

Die Münzen werden derzeit weiter untersucht und sollen voraussichtlich im Jahr 2025 in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dieser spektakuläre Fund erinnert daran, wie viel Geschichte noch im Verborgenen liegt, direkt unter unseren Füßen. Der Münzschatz aus dem Glottertal ist nicht nur für Archäologen ein Glücksfall, sondern auch für all jene, die sich für die faszinierende Geschichte des Schwarzwaldes interessieren.

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