Millionen-Deal für die Zukunft

Neue Studie: Eine Million Humanoide bis 2030 allein in China und USA erwartet

Roboter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Humanoide Roboter stehen am Beginn einer Ära der Massenproduktion. Eine aktuelle Analyse prognostiziert bis 2030 den Einsatz von rund einer Million humanoider Roboter allein in China und den USA. Diese Entwicklung könnte die Logistik und Produktion revolutionieren und ab 2035 sogar in Pflege und Haushalt Einzug halten.
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Der industrielle Durchbruch für humanoide Roboter steht bevor. Eine Analyse der Managementberatung Horváth, über die der „Spiegel“ berichtet, geht davon aus, dass bereits 2026 die Serienproduktion erster Modelle beginnen könnte. Insbesondere China und die USA werden dabei voraussichtlich das Tempo bestimmen.

China und USA als Vorreiter der Humanoiden-Revolution

Bis zum Jahr 2030 rechnen die Studienautoren damit, dass allein in China und den USA rund eine Million humanoide Roboter im Einsatz sein werden. „Bereits in drei Jahren werden humanoide Roboter Aufgaben in Logistik und Produktion zuverlässig übernehmen können“, erklärt Horváth-Partner Andreas Brauchle. Diese Entwicklung verspricht eine deutliche Effizienzsteigerung, da die Roboter bei einem geschätzten Preis von rund 55.000 US-Dollar pro Stück etwa 3,5-mal so effizient arbeiten sollen wie Menschen.

Potenzial im Haushalt und in der Pflege

Das Einsatzgebiet der humanoiden Roboter könnte sich über die Industrie hinaus ausdehnen. Voraussichtlich ab 2035 könnten sie auch im Haushalt sowie in der Alten- und Krankenpflege eingesetzt werden. Der Markt für humanoide Roboter wird bis 2050 allein in China und den USA auf über eine Billion Dollar geschätzt.

Zurückhaltende Industrie und dringende Empfehlungen

Trotz des enormen Potenzials zeigt sich die Industrie hierzulande noch zurückhaltend. Lediglich 30 von 76 befragten Unternehmen aus dem Automobilsektor planen substanzielle Investitionen in menschenähnliche Roboter. Horváth-Partner Brauchle plädiert für ein Umdenken: „Ich rate allen Unternehmen, sich jetzt dringend mit dem Thema zu beschäftigen.“ Insbesondere die deutsche Autoindustrie habe durch einen schnellen Einstieg die Chance, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen.

Auch David Reger, Chef des deutschen Unternehmens Neura Robotics, warnt vor passiver Haltung. Er erwartet „massive Wettbewerbsnachteile“ für abwartende Unternehmen und geht davon aus, dass sich die Branche sogar noch schneller entwickeln wird als in der Horváth-Studie vorhergesagt. Neura Robotics hat das ehrgeizige Ziel, bis 2030 weltweit rund fünf Millionen kognitive und humanoide Roboter auszuliefern. „Europa darf jetzt nicht zaudern“, fordert Reger und sieht für Deutschland mit seiner „Ingenieurskunst, Industriebasis, Produktions-Know-how“ und „globalen Marken“ großes Potenzial, vorausgesetzt, „Geschwindigkeit und Mut“ werden aufgebracht.

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