In einer gemeinsamen Erklärung gaben das EU-Parlament und die dänische Ratspräsidentschaft bekannt, dass eine Übereinkunft über verringerte Umweltschutz-Auflagen für den Agrarsektor erzielt wurde. Diese Entscheidung ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen und soll den Landwirten in der Europäischen Union zugutekommen.
Die neuen Regelungen sehen vor, dass die Bedingungen für den Erhalt von EU-Fördermitteln insbesondere für Biobetriebe gelockert werden. Es wird den Mitgliedsstaaten künftig erlaubt, autonom zu entscheiden, wann bestimmte Umweltstandards für Bio-Betriebe als erfüllt gelten. Zudem ist eine Reduzierung der Kontrollen vor Ort geplant, was den Verwaltungsaufwand für die Betriebe minimieren soll.
Darüber hinaus beinhaltet die Einigung eine Erhöhung der Zahlungen für Kleinbauern und eine Steigerung des Prozentsatzes für vorgezogene Direktzahlungen. Landwirte sollen ebenfalls stärker von Risikomanagementinstrumenten profitieren, um ihre wirtschaftliche Stabilität zu erhöhen.
Die Reform tritt erst nach Zustimmung des Rates und des Europäischen Parlaments in Kraft. Eine erste Einschätzung der EU-Kommission prognostiziert potenzielle Kosteneinsparungen von bis zu 1,6 Milliarden Euro für die Landwirte. Die Verwaltungen der EU-Mitgliedstaaten könnten zusätzlich rund 200 Millionen Euro einsparen.
André Rodrigues, sozialdemokratischer EU-Abgeordneter und Verhandlungsführer für das EU-Parlament, äußerte sich positiv: „Diese Vereinbarung bringt mehr Unterstützung für Landwirte, effizientere Vorschriften für nationale Behörden und klarere Umweltleitlinien, sodass bewährte Verfahren gefördert werden, anstatt durch Unklarheiten oder Bürokratie bestraft zu werden.“ Er betonte, dass den Anliegen der Landwirte Gehör geschenkt und diese in konkrete Lösungen umgesetzt wurden.
Marie Bjerre, EU-Ministerin von Dänemark, hob hervor, dass „das den Agrarsektor wettbewerbsfähiger“ mache. Sie fügte hinzu: „Es ist wichtig, die Landwirtschaft in Europa zu vereinfachen, da dies dazu beiträgt, dass die Agrarindustrie wächst und stärker wird.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
