Kritik an Voreingenommenheit zurückgewiesen

Jimmy Wales verteidigt Wikipedia gegen Vorwürfe

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales hat sich vehement gegen die Anschuldigung gewehrt, die Online-Enzyklopädie sei links voreingenommen. In einem Interview betonte er die neutrale Arbeitsweise und kritisierte zugleich die Qualität bestimmter Medienlandschaften. Auch zu finanziellen Fragen und KI-Projekten äußerte er sich.
Jimmy Wales verteidigt Wikipedia gegen Vorwürfe
Jimmy Wales verteidigt Wikipedia gegen Vorwürfe
Jimmy Wales (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wikipedia-Gründer Jimmy Wales tritt den Vorwürfen entgegen, seine Online-Enzyklopädie würde eine linke Voreingenommenheit aufweisen. Gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“ äußerte Wales sich dazu. Er argumentierte, dass eine solche Wahrnehmung lediglich dann zuträfe, wenn man Publikationen wie das Wall Street Journal und den Economist als links orientiert einstufen würde.

Wales sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem gesunkenen Vertrauen in den Journalismus und der Skepsis gegenüber Wikipedia. Sei das Vertrauen in Mainstream-Medien so stark erschüttert, dass man sie als bloße betrachte, sei es wahrscheinlich, dass auch Wikipedia als unzuverlässig wahrgenommen werde. Er stellte klar, dass Wikipedia Nachrichtenquellen nicht zensiere, nur weil sie konservativ seien. Vielmehr liege das Problem darin, dass in den USA viele gut finanzierte, aber qualitativ minderwertige rechte Medien entstünden, während es kaum vergleichbare gut finanzierte linke Medien von ähnlicher Qualität gebe. Diesen Umstand könne er jedoch nicht ändern.

Kritisch äußerte sich Wales zur von initiierten KI-Enzyklopädie Grokipedia. Er betonte, dass es mit künstlicher Intelligenz zwar heutzutage einfach sei, schnell große Textmengen zu generieren. Dies sei jedoch ein fundamentaler Unterschied zur sorgfältigen Arbeit einer Community, die über 25 Jahre hinweg Artikel mit überprüften Fakten erstelle.

Die Drohung eines von ernannten Bundesanwalts, der Wikimedia Foundation den Gemeinnützigkeitsstatus zu entziehen, sieht Wales gelassen. Er ist überzeugt, dass eine Aberkennung der Gemeinnützigkeit nicht so einfach möglich sei. Zudem sei Wikipedia finanziell breit aufgestellt, was sich auch am Tag von Musks Spendenboykott-Aufruf gezeigt habe, an dem die Plattform „etwa fünf Millionen Dollar“ an Spenden erhalten habe. (Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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