Starke Expansion in Sicht

Daimler Truck forciert Rüstungsgeschäft in Mannheim

Daimler Truck, bekannt für seine Speziallaster, richtet seinen Fokus neu aus: Das Unternehmen will sein Engagement im Rüstungsgeschäft erheblich verstärken. Franziska Cusumano, Chefin der zuständigen Sparte, äußerte sich dazu gegenüber dem „Mannheimer Morgen“ und betonte die „Zeitenwende“ als Triebfeder dieser strategischen Neuausrichtung. Das Ziel ist eine Verdopplung des Umsatzes in diesem Segment.
Daimler Truck forciert Rüstungsgeschäft in Mannheim
Daimler Truck forciert Rüstungsgeschäft in Mannheim
Sanitätsfahrzeug der Bundeswehr (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die Chefin der Speziallaster-Sparte von Daimler Truck, Franziska Cusumano, hat die Absicht des Unternehmens bekräftigt, das Militärgeschäft auszubauen. Dem „Mannheimer Morgen“ gegenüber erklärte Cusumano, dass das Defense-Geschäft bei Daimler Truck lange Zeit nicht im Mittelpunkt stand. Eine strategische Neuausrichtung, verbunden mit Investitionen in Produkte und das Servicenetzwerk, soll dies nun ändern.

Cusumano hob hervor, dass „im Markt durch die „Zeitenwende“ viel Bewegung herrscht“ und „wir im Geschäft ganz gut mitspielen können.“ Das strebt eine Verdopplung des Umsatzes im Defense-Geschäft an. Aktuell, so Cusumano, mache dieser Bereich etwa ein Prozent des Gesamtumsatzes von Daimler Truck aus, der im Jahr 2024 bei rund 54 Milliarden Euro lag.

Ein weiteres Zeichen dieses strategischen Kurswechsels ist die geplante Teilnahme von Daimler Truck an der neuen internationalen Verteidigungs-Fachmesse Euro Defense Expo, die 2026 in Essen stattfinden wird. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Logistikfahrzeuge, die auch im militärischen Kontext eine Rolle spielen.

Herausforderungen bei alternativen Antrieben

Im Gespräch äußerte sich Cusumano auch zu den Schwierigkeiten bei der Implementierung alternativer Antriebe für Sonderfahrzeuge, wie sie beispielsweise bei der Feuerwehr oder in der eingesetzt werden. „Der Punkt ist: Am Ende geht es um Arbeitsmaschinen, die immer verfügbar sein und eine dauerhaft hohe Leistung bringen müssen“, so Cusumano.

Sie erläuterte, dass Sonderfahrzeuge in der Regel „riesige Aufbauten“ hätten, was die von Batteriepaketen oder Wasserstofftanks erschwere. Zudem müsse während der Fahrt über einen Nebenabtrieb das jeweilige Arbeitsgerät, wie etwa ein Mäher, betrieben werden. Oft scheitere der Einsatz zudem an der fehlenden Infrastruktur zum Laden oder Tanken, und die Anschaffungspreise seien höher als bei konventionellen Fahrzeugen.

Cusumano plädiert daher für einen pragmatischen Ansatz: „lokal emissionsfrei zuerst dort, wo es ökonomisch und praktisch für den Kunden Sinn ergibt.“ Die Entwicklung und der Bau von Fahrzeugen erfolge stets kundenorientiert.

Den Fokus legt Daimler Truck daher zunächst auf die naheliegendsten Modelle. Als Beispiel nannte Cusumano den batterieelektrisch angetriebenen eEconic als Müllsammelfahrzeug, dessen Konzept bereits erfolgreich in Frankfurt läuft.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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