Das EU-Parlament hat am Mittwoch eine geplante Abschwächung der europäischen Lieferkettenrichtlinie abgelehnt. Eine Entscheidung, die weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmensverantwortung haben könnte. Für das vom Rechtsausschuss angenommene Mandat stimmten 309 Abgeordnete, während 318 Abgeordnete den Änderungsvorschlag ablehnten und 34 sich enthielten.
Die ursprünglichen Vorschläge der EU-Mitgliedstaaten vom Juni 2025 sahen eine deutliche Reduzierung des Geltungsbereichs der Richtlinie vor. Demnach sollten lediglich Unternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro betroffen sein. Laut ersten Berechnungen hätten diese Änderungen dazu geführt, dass 70 Prozent weniger Firmen unter die Regelung gefallen wären.
Ein weiterer wichtiger Punkt des diskutierten Vorschlags war die Entlastung der Unternehmen von der Verantwortung, die Einhaltung grundlegender Menschen- und Arbeitsrechte sowie Umweltstandards entlang der gesamten Lieferkette sicherzustellen. Diesem Ansatz hatte sich der Rechtsausschuss des EU-Parlaments weitgehend angeschlossen.
Die Abgeordneten stehen nun vor weiteren Abstimmungen über Änderungsanträge zum Vorschlag, die für den 13. November geplant sind. Im Anschluss an diese Abstimmungen werden Beratungen mit den Mitgliedstaaten folgen, um eine endgültige Fassung der Lieferkettenrichtlinie zu erarbeiten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)