Fünf Waschgänge, null Plastik

Chrambl heute bei „Die Höhle der Löwen“: Wie der Wasch-Würfel den Alltag nachhaltig verändern soll

Im Staffelfinale von „Die Höhle der Löwen“ sorgt ein bekanntes Gesicht für Aufsehen: Alexander Kraml, der sich in einer früheren Staffel als „Seifenkaiser“ präsentierte, kehrt mit einer neuen Idee zurück – Chrambl, einem handgefertigten Mehrfach-Waschwürfel, der die Art, wie wir waschen, nachhaltiger machen soll. Das Produkt will Verpackungsmüll vermeiden, Dosierfehler verhindern und den ökologischen Fußabdruck im Haushalt spürbar senken.
Chrambl heute bei „Die Höhle der Löwen“: Wie der Wasch-Würfel den Alltag nachhaltig verändern soll
Chrambl heute bei „Die Höhle der Löwen“: Wie der Wasch-Würfel den Alltag nachhaltig verändern soll
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

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Ein Würfel gegen Plastik und Überdosierung

Das Prinzip ist einfach, aber innovativ: Der „Chrambl 2in1 Mehrfach-Waschwürfel“ kommt in einem wiederverwendbaren Baumwollsäckchen direkt ins Dosierfach der Waschmaschine. Dort soll er bis zu fünf Waschgänge halten, bevor ein neuer Würfel eingesetzt werden muss. „Kein Plastik, kein Überdosieren, kein permanentes Nachfüllen“, beschreibt Gründer Kraml die Idee hinter seinem Produkt.

Neben der Waschfunktion lässt sich der Würfel laut Hersteller auch als Allzweck-Reiniger verwenden – verdünnt etwa für Glasflächen, Böden, Backöfen oder Felgen. Damit will Chrambl mehrere klassische Reinigungsprodukte ersetzen und so nicht nur die Umwelt, sondern auch das Haushaltsbudget schonen.

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Alexander Kraml (M.) hat einen Deal mit Ralf Dümmel. Er investiert 125.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile an Chrambl.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Zurück in der Löwenhöhle – zehn Jahre später

Für Alexander Kraml ist der Auftritt mehr als nur eine Produktpräsentation – es ist ein persönliches Comeback. Bereits 2015 trat er bei „Die Höhle der Löwen“ auf, damals mit einem veganen Badezusatz. Mit kaiserlicher Uniform und markanter Selbstinszenierung blieb er als „Seifenkaiser von “ im Gedächtnis. Der damalige Deal platzte, das musste später Insolvenz anmelden.

Zehn Jahre später wagt Kraml den Neustart – erneut im Kaiser-Outfit, aber mit einem deutlich reiferen Konzept. Für 125 000 Euro Kapital bietet er den Löwen 15 Prozent Beteiligung an seinem Startup. Der Firmenwert liegt damit bei rund 708 000 Euro. Mit dem Geld will er vor allem die Produktion skalieren und den Vertrieb erweitern.

Mehrfachnutzen trifft Nachhaltigkeit

Die Grundidee von Chrambl folgt einem klaren Nachhaltigkeitsgedanken: Ressourcenschonung durch Wiederverwendung. Der Würfel wird in Handarbeit gefertigt und kommt ohne , aggressive Chemikalien oder überflüssige Verpackung aus. Statt Dutzender Einweg-Flaschen soll künftig ein einziger Würfel genügen – eine logistische wie ökologische Vereinfachung.

Durch die feste Form ist das Produkt transportfreundlicher als Flüssigwaschmittel, reduziert also indirekt CO₂-Emissionen. Gleichzeitig erleichtert der Mehrfachnutzen – vom Waschmittel bis zum Allzweckreiniger – die Lagerhaltung und verringert Verpackungsabfall im Haushalt.

Chemie im Wandel: Was steckt drin?

Herkömmliche Waschmittel bestehen aus einer Vielzahl chemischer Komponenten: Tenside, Enzyme, Bleichmittel, Duftstoffe und Builder, die Wasser enthärten und Schmutzpartikel lösen. Dabei entstehen oft Rückstände, die Umwelt und Maschinen belasten können.

Chrambl verfolgt hier einen alternativen Ansatz. Laut Hersteller wird auf synthetische Zusatzstoffe und Mikroplastik verzichtet; die Inhaltsstoffe basieren überwiegend auf biologisch abbaubaren Bestandteilen. In Kombination mit dem Baumwollfilterbeutel soll der Würfel sich dosiert auflösen und damit auch Überdosierungen vermeiden – ein häufiges Problem bei Flüssigwaschmitteln.

Kritische Punkte: Alltagstauglich oder Idealismus?

So überzeugend die Idee klingt, stellt sich die Frage: Wie schlägt sich der Würfel im Praxistest?
Unabhängige Langzeitergebnisse liegen bislang kaum vor. Experten weisen darauf hin, dass die Waschleistung stark von Wasserhärte und Beladungsmenge abhängt. Auch Duftintensität und Reinigungswirkung bei hartnäckigen Flecken könnten sich von klassischen Produkten unterscheiden.

Kraml betont jedoch, dass „Alltagstauglichkeit und Nachhaltigkeit kein Widerspruch“ sein sollen. Das Startup will künftig mit externen Testinstituten zusammenarbeiten, um die Wirksamkeit unter Laborbedingungen zu bestätigen.

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Alexander Kraml präsentiert mit Chrambl nachhaltige Multiwaschwürfel im Teebeutel. Er erhofft sich ein Investment von 125.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Teil einer größeren Bewegung

Das Konzept von Chrambl reiht sich in einen wachsenden Markt nachhaltiger Waschlösungen ein. Immer mehr Hersteller setzen auf konzentrierte oder feste Waschformen, die Transportgewicht und Verpackungsvolumen reduzieren. Waschstreifen, Tabs oder Pulver-Alternativen gewinnen an Beliebtheit – vor allem bei jüngeren, umweltbewussten Zielgruppen.

Chrambl unterscheidet sich durch seine Kombination aus traditioneller Handarbeit, modularer Anwendung und emotionaler Markenführung. Der Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ verschafft dem Produkt nicht nur Reichweite, sondern auch Glaubwürdigkeit – insbesondere durch die Rückkehr eines Gründers, der bereits Misserfolge offen kommuniziert.

Fazit: Zwischen Show und Substanz

Chrambl ist mehr als ein weiteres Waschmittel-Startup. Es steht für den Versuch, Alltagsroutinen neu zu denken, ohne an Reinigungsleistung zu sparen. Der Würfel könnte – sofern er hält, was er verspricht – eine Alternative für Haushalte bieten, die nachhaltiger, aber nicht komplizierter leben wollen.

Ob es in der „Höhle der Löwen“ zu einem Deal reicht, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Mit Chrambl bringt Alexander Kraml frischen Wind in die Diskussion um nachhaltiges Waschen – und zeigt, dass Innovation manchmal im Kleinen beginnt.

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