Leid hinter Glaswänden
Wer durch die Schaufenster belgischer „Puppyshops“ blickt, sieht süße Hundebabys. Doch die Realität hinter den Kulissen ist brutal. Die Tiere, oft schon in ihren ersten Lebenswochen von der Mutter getrennt, sitzen in Plastik- oder Glaskästen, ohne Sozialkontakt, ohne die Chance auf ein normales Hundeleben.
Auch deutsche Käufer greifen zu – oft in dem Glauben, ein gesundes Tier aus seriöser Zucht zu bekommen. Dass viele der Welpen aus überfüllten, dunklen Verschlägen in Osteuropa stammen, wissen die wenigsten.
So grausam beginnt das Leben der Welpen
Die Bilder, die PETA in der Slowakei aufgenommen hat, zeigen das ganze Ausmaß des Leids. Welpen, die in dunklen Abteilen geboren werden, ohne Tageslicht. Hunde, die ohne Spielzeug, Beschäftigung oder soziale Bindung aufwachsen. Manche Tiere zeigen schon im jungen Alter deutliche Verhaltensauffälligkeiten.
Der Transport macht das Drama perfekt: stundenlange, oft tagelange Fahrten über mehr als tausend Kilometer – in Boxen, ohne Auslauf, ohne Rücksicht auf das Wohl der Tiere. Viele Hunde sind danach nicht nur körperlich geschwächt, sondern auch psychisch für ihr ganzes Leben gezeichnet.
„Die erschreckenden Bilder aus der slowakischen Welpenzucht stehen beispielhaft dafür, wie es in unzähligen Betrieben zugeht. Beim Geschäft mit den Hunden geht es allein um den Profit. Die Tiere werden wie gefühllose Ware behandelt“, sagt Jana Hoger, Tierpsychologin und Fachreferentin bei PETA.
Deutschland – wichtiger Umschlagplatz
Auch in Deutschland boomt das Geschäft mit Hundewelpen. Laut einer aktuellen Auswertung von PETA wurden allein im Juli 2025 mehr als 15.000 Welpen auf den vier größten Onlineportalen angeboten.
Die Europäische Kommission geht noch weiter: Jeden Tag sollen europaweit über 438.000 Hunde auf Onlineplattformen zum Verkauf stehen. Und Belgien – dank seiner geografischen Lage – dient als Umschlagplatz für den Handel aus Osteuropa in Richtung Deutschland, Frankreich und die Niederlande.
PETA warnt: „Tiere sind keine Ware“
Die Tierschutzorganisation macht klar: Wer einen Hund kauft, unterstützt dieses grausame Geschäft. Gleichzeitig sind die Tierheime in Deutschland überfüllt. Tausende Hunde warten dort auf ein liebevolles Zuhause.
„Nicht selten entstehen durch eine derartige Aufzucht und einen solchen Umgang mit den Tierbabys lebenslange physische, aber auch psychische Probleme. Tiere sollten niemals gekauft, sondern immer aus dem Tierheim adoptiert werden“, mahnt Hoger.
So funktioniert der illegale Handel
- Zucht in der Slowakei: Hündinnen werden unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten, Welpen viel zu früh von der Mutter getrennt.
- Transport über Deutschland: Die Tiere werden per Transporter nach Belgien gebracht.
- Verkauf in Puppyshops: In Belgien werden die Welpen wie Ware präsentiert – hinter Glas, ohne Muttertier.
- Deutsche Käufer: Auch aus Deutschland reisen Kunden an, um die Tiere zu kaufen – oft ohne Wissen über ihre Herkunft.