Handlung: Ein Dorf voller Geheimnisse
Die junge Lehrerin Inka (Nadja Uhl) nimmt über eine Mitfahrzentrale eine Fahrt in den Schwarzwald. Ihre Fahrerin Katharina (Anna Schudt) verschwindet jedoch bei einem Halt im Holltal spurlos. Die Polizei glaubt nicht an ein Verbrechen, doch Katharinas Ex-Mann Matthias Auerbach (Heino Ferch), ein erfahrener Kriminaltechniker, will die Wahrheit herausfinden.
Foto: ZDF / Maria Wiesler
Auerbach reist ins Holltal und stößt dort auf ein eisiges Dorfklima. Bürgermeister Beierle (Joachim Bißmeier) kontrolliert die Bewohner, niemand will reden. Bald darauf macht Auerbach einen schockierenden Fund: Im felsigen Gebirge entdeckt er eine skelettierte Frauenleiche. Die DNA stimmt mit Katharinas überein – doch die Tote ist bereits seit vier Jahren tot.
Für Auerbach unvorstellbar, hat er seine Ex-Frau doch erst vor kurzem noch gesehen. Gemeinsam mit Inka beginnt er, das Rätsel zu lösen. Nach und nach wird klar: Das Dorf ist seit Generationen in dunkle Machenschaften verstrickt, und ein alter Pakt mit dem Teufel soll die Bewohner an die Zwillingsfelsen binden.
Foto: ZDF / Maria Wiesler
Schließlich kommt die Wahrheit ans Licht: Katharina hatte eine Zwillingsschwester, Roswitha, die von Bürgermeister Beierle heimlich von der Mutter getrennt wurde. Als die Schwestern sich später wiedertrafen und Antworten verlangten, tötete der Vater Katharina. Roswitha übernahm ihre Identität – und lockte Auerbach bewusst ins Tal, damit er die Wahrheit aufdeckt.
Produktion und Drehorte
Gedreht wurde der Film 2008 an Originalschauplätzen im Schwarzwald: Todtnau, Freiburg, Fröhnd, Schönau, Kirchzarten und Wolfach dienten als Kulisse. Immer wieder sind markante Landschaftsaufnahmen zu sehen, etwa die Kreuzfelsenkurve im Höllental. Auch das Pathologie-Institut des Universitätsklinikums Freiburg kam zum Einsatz – im Film als Kulisse für das LKA.
Der Arbeitstitel des Films lautete zunächst „Die schwarzen Wälder“. Regie führte Thorsten Näter, der auch das Drehbuch schrieb. Produziert wurde der Thriller von Nina Lenze und Kerstin Ramcke.
Kritik: Starke Bilder, schwaches Finale
„Die Toten vom Schwarzwald“ baut zu Beginn eine dichte, unheimliche Atmosphäre auf. Die düsteren Wälder, die verschworene Dorfgemeinschaft und das Schweigen der Bewohner lassen den Zuschauer sofort spüren: Hier stimmt etwas nicht. Heino Ferch überzeugt als verbissener Kriminaltechniker, Nadja Uhl gibt eine glaubwürdige Verbündete, Anna Schudt glänzt in der Doppelrolle.
Doch im Verlauf verliert der Thriller an Spannung. Die Auflösung um die Zwillingsschwestern und den Mord wird zu früh angedeutet, wodurch das Finale an Kraft einbüßt. Statt subtiler Spannung verlässt sich die Inszenierung oft auf eine laute Tonspur und dramatische Musik. Was am Anfang packend wirkt, zieht sich in den letzten Minuten spürbar.
Trotzdem bleibt der Film sehenswert: Die atmosphärischen Schwarzwald-Bilder, die Verbindung zu alten Sagen und die starken Darsteller machen ihn zu einem soliden Mystery-Krimi. Wer über einige Drehbuch-Schwächen hinwegsehen kann, bekommt einen spannenden Fernsehabend – irgendwo zwischen düsterem Märchen und klassischem Krimi.
Besetzung von „Die Toten vom Schwarzwald“
- Heino Ferch – Matthias Auerbach
- Nadja Uhl – Inka Frank
- Anna Schudt – Katharina Auerbach / Roswitha Beierle
- Elisabeth Schwarz – Gisela Beierle
- Joachim Bißmeier – Bürgermeister Ewald Beierle
- Heidy Forster – Birgit Kraft
- Traugott Buhre – Martin Grünwald
- Petra Kleinert – Mandy Kreuzer
- Michael Lott – Stefan Grohnert
- Dirk Borchardt – Sebastian Weber
- Markus Tomczyk – Gerd Kreuzer
- Christoph Ortmann – Hannes Kreuzer
- Katrin Pollitt – Altenpflegerin
- Johannes Allmayer – Magnus Schreiber
Fazit: Atmosphärisch stark, gut besetzt und mit viel Schwarzwald-Flair, aber dramaturgisch nicht immer überzeugend.