Unbekannte Täter haben rund 20.000 Schuss Munition der Bundeswehr aus einem zivilen Laster erbeutet. Das Verteidigungsministerium in Berlin bestätigte dem „Spiegel“ den Vorfall. In der Nacht von vergangenem Montag auf Dienstag wurde demnach auf einem Parkplatz bei Burg in Sachsen-Anhalt die Ladefläche des Lasters einer zivilen Spedition geöffnet und Bundeswehrmunition entwendet.
Der Diebstahl wurde erst bemerkt, als der Fahrer der Spedition am nächsten Tag eine nahegelegene Kaserne zur Anlieferung der Munition erreichte. Bei einer anschließenden Überprüfung stellte sich heraus, dass etwa 10.000 Schuss Gefechtsmunition für Pistolen, 9.900 Schuss Manövermunition für Sturmgewehre sowie sogenannte Nebel-Munition gestohlen wurden. Es wurde klargestellt, dass Manövermunition im Gegensatz zu den Pistolenprojektilen keine scharfen Geschosse sind.
Das Ministerium sprach von einem relevanten Sicherheitsvorfall. Eine Sprecherin betonte gegenüber dem „Spiegel“: „Wir nehmen den Diebstahl sehr ernst, da solche Munition nicht in falsche Hände fallen darf.“ Weiter wurde mitgeteilt, dass die zivile Spedition die Sicherheitsauflagen für den sensiblen Munitionstransport offenbar nicht eingehalten hatte. Nach Vorschrift ist die Spedition verpflichtet, jederzeit für die Sicherheit der Bundeswehr-Fracht zu sorgen.
Ersten Ermittlungen zufolge soll diese Regelung während der Fahrt in der vergangenen Woche missachtet worden sein. Der unbeabsichtigte Stopp in der Nacht zum Dienstag war demnach nicht geplant. Laut „Spiegel“-Informationen hatte der Fahrer spontan entschieden, in einem nahegelegenen Hotel in Burg zu übernachten. Die Fracht auf seinem Laster blieb währenddessen unbewacht.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
