Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben im Dezember 2025 einen erfreulichen Anstieg verzeichnet. Mit 45,8 Punkten liegt der Index nun 7,3 Zähler über dem Wert des Vormonats, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilte. Diese positive Entwicklung nährt die Hoffnung auf eine Trendwende nach drei Jahren wirtschaftlicher Stagnation.
Positive Stimmungsentwicklung nach Stagnation
ZEW-Präsident Achim Wambach äußerte sich optimistisch zu den Ergebnissen: „Die Erwartungen haben sich aufgehellt. Nach drei Jahren wirtschaftlicher Stagnation spiegelt das Stimmungsbild gute Chancen für eine Konjunkturbelebung wider.“ Er hob hervor, dass die expansive Fiskalpolitik der Bundesregierung der deutschen Wirtschaft neuen Schwung verleihen könnte. Dennoch mahnte er zur Vorsicht: „Die Erholung bleibe jedoch fragil: Der Umgang mit anhaltenden Handelskonflikten, geopolitischen Spannungen sowie ausbleibenden Investitionen dürfte auch 2026 auf der Reformagenda bleiben.“
Automobilbranche zieht an, Export bleibt Herausforderung
Besonders auffällig ist die Verbesserung der Erwartungen in der Automobilbranche, deren Saldo sich um 7,7 Punkte auf minus 22,0 Punkte verbesserte. Auch andere exportorientierte Sektoren wie die Chemie- und Pharmaindustrie sowie die Metallproduktion verzeichnen Zuwächse. Dennoch bleiben diese Branchen trotz des fiskalischen Rückenwinds durch anhaltend hohe Zölle und strukturelle Wettbewerbsnachteile im globalen Handel belastet.
Eurozone zeigt sich ebenfalls zuversichtlicher
Auch die Erwartungen für die gesamte Eurozone haben sich im Dezember verbessert und lagen mit 33,7 Punkten um 8,7 Zähler über dem Vormonatswert. Die Einschätzung der aktuellen Lage in der Eurozone blieb jedoch nahezu unverändert bei -28,5 Punkten. Die leicht gesunkene Bewertung der aktuellen Lage in Deutschland, die im Dezember bei -81,0 Punkten lag und damit 2,3 Punkte unter dem Vormonatswert, unterstreicht die Diskrepanz zwischen kurzfristiger Wahrnehmung und langfristiger Erwartung.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)




