Koalitionsbruch und die Schuldfrage
Die politische Uneinigkeit zwischen den Ampel-Parteien kulminierte in der Entlassung von Christian Lindner durch Olaf Scholz. Für 59 Prozent der Befragten war dieser Schritt positiv, 27 Prozent sehen ihn dagegen kritisch. Wer trägt die Hauptverantwortung für die Koalitionskrise? Laut Umfrage geben 39 Prozent der Deutschen allen beteiligten Parteien die Schuld. Insbesondere die FDP wird von 31 Prozent als Hauptverantwortliche betrachtet, während nur 10 Prozent die SPD und 15 Prozent die Grünen dafür verantwortlich machen.
Neuwahlen und die Vertrauensfrage
Mit Blick auf mögliche Neuwahlen hat Olaf Scholz angekündigt, im Januar 2025 die Vertrauensfrage im Bundestag zu stellen, um Neuwahlen im März zu ermöglichen. Ein früherer Wahltermin wird jedoch von 54 Prozent bevorzugt, während nur 30 Prozent mit einem Termin im März zufrieden wären. Die Oppositionsparteien fordern eine schnellere Entscheidung – ein Wunsch, den viele Bürger teilen.
Grafik: ZDF/Forschungsgruppe
Ost-West-Gefälle und Regierungsbildung im Osten
In den neuen Bundesländern zeigt sich eine wachsende Herausforderung bei der Regierungsbildung. Nach den Erfolgen der AfD ist es zunehmend schwierig, Mehrheiten ohne die AfD zu sichern. In Thüringen verhandelt die CDU derzeit mit dem BSW, während Sondierungsgespräche in Sachsen gescheitert sind. Die Meinungen zur Zusammenarbeit der CDU mit dem BSW sind gespalten: 51 Prozent der Deutschen sind dagegen, dass die CDU mit dem BSW koaliert, während 44 Prozent dies befürworten.
Sorgen um die Beziehungen zu den USA nach Trumps Wahlsieg
Die Wiederwahl von Donald Trump als Präsident der USA stößt in Deutschland auf Skepsis. 67 Prozent der Befragten befürchten eine Verschlechterung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Zudem sehen 77 Prozent in Trump eine Gefahr für die Demokratie in den USA, und 65 Prozent zweifeln an der zukünftigen militärischen Unterstützung Europas durch die USA.
Grafik: ZDF/Forschungsgruppe
Die Umfrage, die von der Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt wurde, zeigt deutlich, dass Deutschland vor politisch turbulenten Monaten steht. Am 22. November wird das nächste Politbarometer erwartet – es bleibt abzuwarten, wie sich die Stimmung bis dahin entwickelt.