Deutschland vor Neuwahlen? Mehrheit fordert schnelle Entscheidung

ZDF-Politbarometer: Mehrheit für Neuwahlen und Sorge um Verhältnis zu USA

ZDF-Politbarometer: Mehrheit für Neuwahlen und Sorge um Verhältnis zu USA
ZDF-Politbarometer: Mehrheit für Neuwahlen und Sorge um Verhältnis zu USA
Grafik: ZDF/Forschungsgruppe

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In Deutschland herrscht politische Spannung: Nach dem Bruch der Ampel-Koalition will über die Hälfte der Bürger eine zügige Neuwahl. Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer-Extra, das aufgrund der jüngsten Entwicklungen kurzfristig durchgeführt wurde, begrüßen 84 Prozent der Deutschen die Idee vorgezogener Neuwahlen. Die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner durch Kanzler Olaf Scholz wird überwiegend positiv aufgenommen, dennoch sehen viele die Verantwortung für die Koalitionskrise bei allen beteiligten Parteien. Mit einem möglichen Neuwahltermin im März steht Deutschland vor einer entscheidenden Weichenstellung.

Koalitionsbruch und die Schuldfrage

Die politische Uneinigkeit zwischen den Ampel-Parteien kulminierte in der Entlassung von Christian Lindner durch Olaf Scholz. Für 59 Prozent der Befragten war dieser Schritt positiv, 27 Prozent sehen ihn dagegen kritisch. Wer trägt die Hauptverantwortung für die Koalitionskrise? Laut Umfrage geben 39 Prozent der Deutschen allen beteiligten Parteien die Schuld. Insbesondere die FDP wird von 31 Prozent als Hauptverantwortliche betrachtet, während nur 10 Prozent die und 15 Prozent die Grünen dafür verantwortlich machen.

Neuwahlen und die Vertrauensfrage

Mit Blick auf mögliche Neuwahlen hat Olaf Scholz angekündigt, im Januar 2025 die Vertrauensfrage im Bundestag zu stellen, um Neuwahlen im März zu ermöglichen. Ein früherer Wahltermin wird jedoch von 54 Prozent bevorzugt, während nur 30 Prozent mit einem Termin im März zufrieden wären. Die Oppositionsparteien fordern eine schnellere Entscheidung – ein Wunsch, den viele Bürger teilen.

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Vergezogene Neuwahlen im Bund
Grafik: ZDF/Forschungsgruppe

Ost-West-Gefälle und Regierungsbildung im Osten

In den neuen Bundesländern zeigt sich eine wachsende Herausforderung bei der Regierungsbildung. Nach den Erfolgen der AfD ist es zunehmend schwierig, Mehrheiten ohne die AfD zu sichern. In Thüringen verhandelt die CDU derzeit mit dem BSW, während Sondierungsgespräche in Sachsen gescheitert sind. Die Meinungen zur Zusammenarbeit der CDU mit dem BSW sind gespalten: 51 Prozent der Deutschen sind dagegen, dass die CDU mit dem BSW koaliert, während 44 Prozent dies befürworten.

Sorgen um die Beziehungen zu den USA nach Trumps Wahlsieg

Die Wiederwahl von als Präsident der USA stößt in Deutschland auf Skepsis. 67 Prozent der Befragten befürchten eine Verschlechterung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Zudem sehen 77 Prozent in Trump eine Gefahr für die Demokratie in den USA, und 65 Prozent zweifeln an der zukünftigen militärischen Unterstützung Europas durch die USA.

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Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA wird sich unter Präsident Trump …
Grafik: ZDF/Forschungsgruppe

Die Umfrage, die von der Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt wurde, zeigt deutlich, dass Deutschland vor politisch turbulenten Monaten steht. Am 22. November wird das nächste Politbarometer erwartet – es bleibt abzuwarten, wie sich die Stimmung bis dahin entwickelt.

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