Der Verlust eines Jungtiers stellt für die hochentwickelten Primaten eine schwere Belastung dar. Was genau zu Kasitas Tod führte, bleibt jedoch noch unklar. Untersuchungen laufen, um die Ursache herauszufinden und mögliche Zusammenhänge mit der Ernährung des Tieres zu klären.

Die bewegte Geschichte von Kasitas Mutter Chipita

Kasitas Mutter, Chipita, hat selbst eine ungewöhnliche Vergangenheit. 1996 wurde sie als dreijähriges Jungtier in einer Kiste vor dem Zoo in Lissabon ausgesetzt. Die Wilhelma in Stuttgart, die bereits viel Erfahrung in der Haltung von Bonobos hatte, nahm Chipita 1997 bei sich auf. Hier brachte sie zwei weitere Jungtiere zur Welt, von denen eines, Kasai, heute noch im Zoo lebt. Nachdem fast 20 Jahre ohne Nachwuchs vergangen waren, brachte Chipita im März 2024 Kasita zur Welt – eine freudige Überraschung für das Team der Wilhelma.

Unklare Todesursache: Autopsie gibt erste Hinweise

Die ersten Ergebnisse der Autopsie von Kasita deuten auf eine unzureichende Ernährung des Jungtieres hin. Obwohl Kasita noch von ihrer Mutter gestillt wurde, war ihr Ernährungszustand nicht ausreichend. Um festzustellen, ob die Muttermilch von Chipita möglicherweise nicht die notwendigen Nährstoffe enthielt, wurde eine Milchprobe entnommen. Weitere Analysen sollen Klarheit bringen, ob dies der Grund für Kasitas Schwächung und letztlich ihren Tod war.

Emotionale Reaktionen und weiterer Verlauf

Für die Mitarbeiter und Besucher der Wilhelma ist Kasitas Tod ein schwerer Schlag, der besonders die emotionale Bindung zu den hochentwickelten Menschenaffen verdeutlicht. Doch nicht nur die menschlichen Betreuer leiden unter diesem Verlust: Auch die anderen Bonobos der Gruppe reagieren auf den Tod eines Jungtieres häufig mit Trauer und Veränderungen im Sozialverhalten. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie die Gruppe diesen Verlust verarbeitet und wie es mit Chipita weitergeht.