Dies ist ein gemeinsames Projekt des Botanischen Gartens Tübingen und der Wilhelma Stuttgart, die im Auftrag des Regierungspräsidiums Pflanzen großgezogen haben. Die Bemühungen geben Hoffnung, die Art in ihrer ursprünglichen Umgebung zu erhalten.
Seltene Glockenblume kämpft ums Überleben
Die Borstige Glockenblume gilt als eine der am stärksten bedrohten Pflanzenarten in Deutschland. „Die Borstige Glockenblume braucht offenen Boden, in dem sie ungestört wachsen kann“, erklärt Botanikerin Heike Dorsch. Früher entstanden solche offenen Flächen durch Wald- und Landnutzung, doch heute werden sie immer seltener. Der dichte Bewuchs verdrängt die konkurrenzschwache Pflanze, weshalb sie vielerorts verschwunden ist.
Erfolgreiche Aufzucht in der Wilhelma
Vor einem Jahr wurde im Landkreis Göppingen eine einzelne Pflanze entdeckt. Ihre Samen wurden mit Genehmigung des Regierungspräsidiums gesammelt und zur Aufzucht in die Wilhelma gegeben. „Bei uns wuchsen aus den Samen viele Pflanzen, die wir nun wieder ausbringen können“, freut sich Wilhelm-Direktor Dr. Thomas Kölpin. Die Jungpflanzen sollen im kommenden Jahr blühen und den Grundstein für ein stabiles Vorkommen bilden.
Zusammenarbeit für den Artenschutz
Kerstin Beck, Artenschutzreferentin beim Regierungspräsidium, betont die Bedeutung der Kooperation: „Wir tragen eine Verantwortung für diese Arten und sind stolz, dass die Zusammenarbeit mit den botanischen Gärten so erfolgreich verläuft.“ Neben der Borstigen Glockenblume betreibt die Wilhelma auch eine Erhaltungszucht für die Glänzende Seerose. Ziel ist es, beide Pflanzenarten dauerhaft in geeigneten Lebensräumen anzusiedeln.
Hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft
Die diesjährige Pflanzaktion ist ein wichtiges Signal für den Artenschutz in der Region. Dank der gezielten Anstrengungen haben die Beteiligten die Hoffnung, dass weitere seltene Arten eine Chance auf ein Comeback bekommen. Die Rückkehr der Borstigen Glockenblume könnte den Weg für weitere erfolgreiche Auswilderungen ebnen.