NABU erklärt, was wirklich wichtig ist

Wenn es friert, hilft Futter: So machen Sie Ihren Garten zum Vogelparadies im Winter

Sobald die Temperaturen sinken, verwandeln sich viele Gärten in lebhafte Treffpunkte gefiederter Gäste: Meisen, Finken und Rotkehlchen fliegen emsig von Strauch zu Strauch – immer auf der Suche nach Futter. Doch wann lohnt sich das Zufüttern wirklich, welches Futter ist geeignet und was kann man falsch machen? NABU-Ornithologe Stefan Bosch beantwortet die fünf wichtigsten Fragen für Vogelfreunde.
Wenn es friert, hilft Futter: So machen Sie Ihren Garten zum Vogelparadies im Winter
Wenn es friert, hilft Futter: So machen Sie Ihren Garten zum Vogelparadies im Winter
Foto: Frank Derer

Folge uns auf:

1. Soll ich Vögel im Winter überhaupt füttern?

„Ja, Vögel füttern macht Spaß und bringt direkt vor die eigene Haustür“, sagt NABU-Experte Bosch. Es hilft vor allem häufigen Arten wie Meisen und Finken, die im Winter auf Körnernahrung angewiesen sind. Damit die gefiederten Gäste regelmäßig kommen, sollte die Futterstelle immer gut gefüllt sein. „Vögel fliegen dorthin, wo das leckerste Futter wartet“, erklärt Bosch mit einem Augenzwinkern.

2. Welches Futter ist das richtige?

Sonnenblumenkerne sind das perfekte Basisfutter. Körnerfresser wie Meisen oder Sperlinge mögen auch Mischungen aus Hirse, Hanf und Mohn. Für Weichfresser wie Amseln und Rotkehlchen eignen sich Haferflocken, Rosinen oder Äpfel. Wichtig: Kein Brot oder Speisereste! Diese quellen im Magen und sind ungesund.
Tipp: Kaufen Sie am besten regional, bio-zertifiziert und ambrosiafrei – das schützt nicht nur Vögel, sondern auch die Umwelt.

Wenn es friert, hilft Futter: So machen Sie Ihren Garten zum Vogelparadies im Winter feldsperlinge
Feldsperlinge an der Futterstelle
Foto: © Arne von Brill

3. Welcher Futterspender ist der beste?

Bosch empfiehlt Silo-Futterspender, die hygienischer und wetterbeständiger sind als offene Häuschen. Sie lassen sich leicht reinigen und schützen das Futter vor Nässe.
Der ideale Platz: katzensicher, windgeschützt und nicht direkt vor Fenstern, um Zusammenstöße zu vermeiden. Offene Häuschen sollten regelmäßig ausgefegt und mit heißem Wasser gereinigt werden – nur so lassen sich Krankheiten verhindern.

4. Ist Füttern gleich Artenschutz?

„Leider nein“, betont der Ornithologe. Die Winterfütterung hilft nur den häufigen Arten – nicht den bedrohten. Für echten Artenschutz sind naturnahe Lebensräume entscheidend: Wiesen mit Wildkräutern, Sträucher mit Beeren und Laub, das liegen bleiben darf.
„Wo es eine Vielfalt an Futterquellen gibt, steckt das pure Leben“, sagt Bosch. Wer also Hecken pflanzt und Laub liegen lässt, hilft langfristig mehr als mit jedem Futterspender.

5. Wann beginnt die Fütterungssaison?

Die beste Zeit liegt zwischen November und Ende Februar – sobald Frost und Schnee die Nahrungssuche erschweren. Dann lohnt sich ein Blick ans Futterhaus: Neben heimischen Arten lassen sich oft Wintergäste aus dem Norden wie der Erlenzeisig beobachten.

Fazit:

Vogelfütterung ist kein Artenschutz – aber ein wunderschönes Stück gelebte Natur im eigenen Garten. Wer richtig füttert, sauber hält und naturnah pflanzt, schenkt Vögeln Schutz, und uns Menschen ein Stück Winterfreude.

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