Wehrpflicht-Debatte wird wiederbelebt

Wehrpflicht-Debatte: CDU-Politiker rechnet mit Rückkehr

Protest gegen Wehrpflicht (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Noch in dieser Legislaturperiode könnte die Wehrpflicht in Deutschland zurückkehren. Thomas Röwekamp, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, äußert Zweifel, ob eine reine Freiwilligen-Laufbahn ausreicht, um die Bundeswehr zu stärken. Drohnenpiloten mit Übergewicht – ein Zufallsprinzip soll die Rekrutenauswahl bestimmen, wenn es soweit ist.
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Ruf nach Wehrpflicht wird lauter

Der Chef des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp (CDU), sieht eine baldige Rückkehr zur Wehrpflicht als realistisch an. Er hat Zweifel, ob freiwillige Dienstzeiten ausreichen, um die personellen Lücken zu schließen. „Ich persönlich rechne damit, dass wir noch in dieser Legislaturperiode zur Wehrpflicht zurückkehren müssen“, sagte Röwekamp der „Welt“. Er betont, dass jährlich 20.000 bis 30.000 Soldaten ersetzt werden müssen. Die Weiterverpflichtung aus dem Wehrdienst sei der einzig realistische Weg, die Zahl der Zeit- und Berufssoldaten zu erhöhen.

Zufallsprinzip für die Rekrutenauswahl

Für die Auswahl der künftigen Rekruten im Falle einer Wehrpflicht plädiert Röwekamp für ein Zufallsverfahren. Dieses sei „am transparentesten und gerechtesten“. Körperliche Kriterien seien nicht mehr zeitgemäß, denn „warum soll zum Beispiel jemand mit Übergewicht kein guter Drohnenpilot sein?“. Die Eignung für spezifische Bedarfe wie IT-Experten sei bei jungen Menschen zudem schwer einzuschätzen.

Deutschland und die Ukraine

Die wichtigste Sicherheitsgarantie für die Ukraine im Rahmen eines Friedensplans sei eine weiterhin schlagkräftige Armee, so Röwekamp. Er merkt an, dass Russland aktuell keinerlei Bereitschaft für Friedensgespräche zeige. Deutschland wolle sich durch Fähigkeiten wie Air Policing, Ausbildung oder logistische Unterstützung in die Sicherung für die Ukraine einbringen.

Kritik an der AfD

Röwekamp warf der AfD „Anbiederung an einen verbrecherischen Aggressor“ vor. Er kritisierte, dass die Partei die „einzige reale Bedrohung in Europa: Russland“ ignoriere. Die Bundeswehr sei für die AfD kein sicherheitspolitisches Instrument, sondern eine Art Folklore-Verein. Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt.

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