Wichtige Tipps für Verbraucher

TÜV SÜD warnt: Diese Fehler machen viele beim Kauf von Entsaftern!

TÜV SÜD warnt: Diese Fehler machen viele beim Kauf von Entsaftern!
Foto: Conny Kurz/TÜV SÜD AG
TÜV SÜD gibt Tipps zum Kauf von Entsaftern

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Frisch gepresste Säfte sind ein beliebter Bestandteil einer gesunden Ernährung. Sie enthalten viele Vitamine und Nährstoffe und lassen sich mit einem Entsafter einfach selbst herstellen. Doch beim Kauf stehen Verbraucher vor einer Vielzahl an Modellen – von schnellen Zentrifugalentsaftern bis zu schonenden Slow Juicern. TÜV SÜD-Produktexperte Christian Kästl gibt wichtige Tipps, worauf zu achten ist, um Fehlkäufe zu vermeiden.

Frische Säfte auf Knopfdruck: Zentrifugalentsafter oder Slow Juicer, welches Gerät ist das richtige?

Die erste Entscheidung beim Kauf eines Entsafters betrifft die Art des Geräts. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptkategorien: Zentrifugalentsafter und Slow Juicer.

„Vor dem Kauf sollten sich Verbraucher überlegen, welche Säfte sie herstellen möchten“, erklärt Christian Kästl von TÜV SÜD. Während Zentrifugalentsafter ideal für große Mengen an Obst und Gemüse in kurzer Zeit sind, setzen Slow Juicer auf eine schonendere Verarbeitung mit höherer Saftausbeute.

Zentrifugalentsafter: Schnell, aber laut

Zentrifugalentsafter arbeiten mit rotierenden Messern, die das Obst und Gemüse stark zerkleinern. Anschließend wird der Saft mit Zentrifugalkraft aus den Stücken gepresst. Moderne Geräte erreichen Drehzahlen von bis zu 15.000 Umdrehungen pro Minute und benötigen dafür eine Motorleistung zwischen 500 und 1.200 Watt.

„Der Vorteil dieser Geräte ist meist die Schnelligkeit“, erklärt Kästl. „Sie eignen sich besonders für hartes Obst und Gemüse wie Äpfel oder Karotten.“ Allerdings gibt es auch Nachteile:

  • Die Saftausbeute ist geringer als bei anderen Geräten.
  • Sie sind nicht ideal für Blattgemüse, Kräuter oder Gräser.
  • Durch die hohe Geschwindigkeit kann mehr Sauerstoff in den Saft gelangen, was zur Oxidation und einem schnelleren Nährstoffverlust führt.
  • Hohe Lautstärke: Zentrifugalentsafter sind oft lauter als Slow Juicer.

Slow Juicer: Schonend, aber langsamer

Slow Juicer, auch Kaltpress-Entsafter genannt, arbeiten mit langsam drehenden Pressschnecken oder Walzen, um den Saft aus den Zutaten zu extrahieren. Sie erreichen in der Regel nur 40 bis 100 Umdrehungen pro Minute und benötigen weniger Leistung.

„Durch die geringere Drehgeschwindigkeit und den Verzicht auf das Ausschleudern werden die Zutaten in vielen Fällen weniger stark der Oxidation ausgesetzt. Dies kann den Erhalt von Nährstoffen und Vitaminen begünstigen“, betont Kästl.

Vorteile von Slow Juicern:

  • Höhere Saftausbeute
  • Geeignet für Blattgemüse, Kräuter und weiche Früchte
  • Schonendere Verarbeitung, mehr Vitamine bleiben erhalten
  • Deutlich leiser als Zentrifugalentsafter

Allerdings benötigen Slow Juicer mehr Zeit für die Saftherstellung und sind in der Anschaffung oft teurer.

Sicherheit geht vor: Wichtige Merkmale beim Kauf

Entsafter arbeiten mit scharfen Klingen oder kraftvollen Pressmechanismen – das kann ein Verletzungsrisiko bergen. „Verbraucher sollten unbedingt auf Sicherheitsfunktionen achten“, rät Kästl. Dazu gehören:

  • Sicherheitsverschluss: Verhindert ein versehentliches Starten.
  • Rutschfeste Füße: Sorgen für einen stabilen Stand.
  • Schutzvorrichtungen: Verhindern, dass während des Betriebs in rotierende oder scharfe Teile gegriffen werden kann.
  • Überhitzungsschutz: Schaltet das Gerät automatisch ab, wenn es zu heiß wird.

Reinigung und Bedienkomfort nicht unterschätzen

Viele unterschätzen den Reinigungsaufwand eines Entsafters. Einige Modelle lassen sich leicht auseinanderbauen und haben spülmaschinengeeignete Teile, was die Reinigung erleichtert. „Eine breite Einfüllöffnung erhöht außerdem den Bedienkomfort, da Obst und Gemüse weniger vorgeschnitten werden müssen“, ergänzt Kästl.

Material, Langlebigkeit und Lautstärke

Hochwertige Materialien wie Edelstahl bieten Langlebigkeit und Stabilität, während Kunststoffmodelle oft leichter und günstiger sind. Wichtig: Der Kunststoff sollte BPA-frei sein, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Auch die Lautstärke ist ein wichtiger Punkt: Zentrifugalentsafter sind aufgrund ihrer hohen Drehzahl oft laut, während Slow Juicer deutlich leiser arbeiten. Wer morgens oder abends Säfte zubereiten möchte, sollte das vor dem Kauf bedenken.

TÜV SÜD gibt Orientierung beim Kauf

Wer auf Sicherheit Wert legt, sollte auf das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ sowie das blaue TÜV SÜD-Oktagon achten. „TÜV SÜD führt umfassende Prüfungen an Entsaftern durch, bei denen insbesondere die Qualität der Verarbeitung, die elektrische Sicherheit und die Materialbeschaffenheit überprüft werden“, erklärt Kästl.

Auch die Einhaltung nationaler und internationaler Sicherheitsstandards wird sichergestellt.

Fazit: Welcher Entsafter ist der richtige?

Beim Kauf eines Entsafters kommt es darauf an, welche Anforderungen das Gerät erfüllen soll:

  • Für schnelle Saftherstellung und harte Früchte: Zentrifugalentsafter
  • Für eine hohe Saftausbeute und nährstoffreiche Ergebnisse: Slow Juicer
  • Für leisen Betrieb und vielseitige Zutaten: Slow Juicer
  • Für günstige Anschaffungskosten: Zentrifugalentsafter

Verbraucher sollten neben der Leistung und Saftausbeute auch auf Sicherheit, Materialqualität, Lautstärke und Reinigungsaufwand achten. Wer regelmäßig frische Säfte genießen möchte, sollte sich vorab gut informieren – für mehr Genuss und Sicherheit in der Küche.

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