Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) warnt: „Das Niveau bleibt weiterhin zu hoch, und eine Trendwende ist bislang nicht erkennbar.“
Ministerin: „Nur wenige Anzeichen für baldige Verbesserung“
Angesichts der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung gebe es derzeit nur wenige Anzeichen für eine baldige Verbesserung am Arbeitsmarkt, so Hoffmeister-Kraut weiter.
Zwar helfe die neue Grundsicherung, mehr Verbindlichkeit und Unterstützung durch die Jobcenter zu schaffen – etwa bei der Integration von Langzeitarbeitslosen – doch dafür müssten sich die Rahmenbedingungen für Beschäftigung wieder verbessern.
Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen lag im Oktober bei 74.096, das sind 1.320 weniger als im September und 7.450 weniger als im Vorjahr. Besonders die Industrie reagiert weiter zurückhaltend bei Neueinstellungen – auch wegen der anhaltenden Unsicherheiten in der Weltwirtschaft.
Jugendarbeitslosigkeit sinkt – aber bleibt höher als vor Corona
Ein Lichtblick ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit: Im Oktober waren 26.473 junge Menschen unter 25 Jahren ohne Job – ein Minus von 3.873 gegenüber September. Dennoch liegt die Quote mit 3,8 Prozent weiterhin deutlich über dem Vorkrisenniveau von 2019 (2,6 Prozent).
„Mit Beginn des Ausbildungsjahres sinkt die Jugendarbeitslosigkeit zwar regelmäßig, aber nicht mehr so stark wie vor der Pandemie“, betont Hoffmeister-Kraut. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sei das eine bedenkliche Entwicklung. Ziel müsse es sein, jungen Menschen frühzeitig Zugänge zu Ausbildung und qualifizierter Beschäftigung zu ermöglichen.
Fazit: Arbeitsmarkt bleibt unter Druck
Trotz leicht sinkender Zahlen zeigt sich: Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg bleibt weiter unter Spannung. Der Fachkräftemangel, die konjunkturelle Schwäche und die Unsicherheit in vielen Branchen verhindern derzeit eine echte Trendwende.
Solange die Wirtschaft nicht anzieht, bleibt die Zahl der Arbeitslosen in Südwestdeutschland auf hohem Niveau – und der Blick nach vorn eher gedämpft.
