Erinnerungen als 3D-Relief

Touchprint bei „Die Höhle der Löwen“: Fotos zum Anfassen für blinde und sehbehinderte Menschen

In Folge 6 der 18. Staffel von „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) präsentierte das Berliner Startup Touchprint eine Innovation, die Erinnerungen greifbar macht: Fotos werden mithilfe von künstlicher Intelligenz und 3D-Druck in ertastbare Reliefs verwandelt. Dadurch können Menschen mit Sehbehinderung persönliche Momente wie Hochzeiten, Reisen oder Familienfeiern über den Tastsinn neu erleben.
Touchprint bei „Die Höhle der Löwen“: Fotos zum Anfassen für blinde und sehbehinderte Menschen
Touchprint bei „Die Höhle der Löwen“: Fotos zum Anfassen für blinde und sehbehinderte Menschen
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

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Die Gründer von Touchprint

Das Team hinter Touchprint besteht aus Linus Walden (24), Max Winkler (24) und Dyveke Walden (29). Erste Erfahrungen sammelten sie bereits mit ihrem Projekt Bodyprint, bei dem 3D-Skulpturen des eigenen Körpers erstellt wurden – besonders beliebt bei Schwangeren.

Die Idee zu Touchprint entstand durch Nursen Draeger (55), die nach dem Verlust ihres Augenlichts einen Weg suchte, ihre Familie wieder auf besondere Weise wahrzunehmen. Das Gründerteam möchte mit dieser Technologie nicht nur private Erinnerungen erfahrbar machen, sondern auch Museen, Kunstwerke und Bildungseinrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglicher gestalten.

Das Produkt: 3D-gedruckte Fotos

Statt Fotos nur sehen zu können, werden sie bei Touchprint in fühlbare Reliefs übersetzt.

So funktioniert es:

  • Kunden laden ein digitales Foto hoch
  • Algorithmen übersetzen Kontraste und Strukturen in eine Reliefstruktur
  • Künstler verfeinern die Darstellung manuell
  • Der finale Druck entsteht mit nachhaltigem PLA-Kunststoff

Die fertigen Bilder werden auf einem Rahmen befestigt und mit Ständer geliefert. In Zukunft sind auch digitale Vorschaufunktionen und Audiobeschreibungen geplant.

Vorteile von Touchprint:

  • Persönliche Erinnerungen werden wieder greifbar
  • Emotionale Nähe trotz Sehbehinderung
  • Vielfältige Motive: Menschen, , Gebäude, Reisen
  • Zugang zu Kunstwerken und Bildung für blinde Menschen
  • Nachhaltige Produktion mit PLA-Kunststoff

Haptisches Sehen: Fotos erleben durch Tasten

Menschen mit Sehbehinderung verfügen über eine fein entwickelte Sensibilität in den Fingerspitzen. Relief-Bilder machen Formen, Gesichter und Strukturen ertastbar.

So entstehen neue Zugänge:

  • Privat: Familienfotos, Hochzeitsbilder oder Haustiere
  • : Museen und Kunstwerke in taktiler Form
  • Bildung: Landkarten, Diagramme oder biologische Strukturen für sehbehinderte Schüler

Touchprint schlägt damit eine Brücke zwischen visuellen Erinnerungen und haptischer Wahrnehmung – ein Schritt zu mehr Inklusion und Teilhabe.

Der Pitch in der Höhle

Die Gründer forderten 200.000 Euro für 10 Prozent Firmenanteile, entsprechend einer Bewertung von 2 Millionen Euro.

Die Löwen waren spürbar bewegt, als die Geschichte von Nursen Draeger erzählt wurde, die dank Touchprint die Gesichter ihrer Familie wieder ertasten konnte. Während der Pitch die emotionale Kraft des Produkts verdeutlichte, blieben jedoch Fragen zur Skalierbarkeit und Profitabilität.

Am Ende kam kein Deal zustande.

Gesuch & Deal im Überblick

ArtInvestmentAnteileUnternehmenswert
Gesuch200.000 €10 %2.000.000 €
Deal– €– %– €

Die wichtigsten Fakten zu Touchprint

  • Gründer: Linus Walden, Max Winkler & Dyveke Walden
  • Sitz: Berlin
  • Produkt: 3D-gedruckte Fotos als Relief für blinde & sehbehinderte Menschen
  • Preis: individuelle Angebote (je nach Motiv und Größe)
  • Website: statyours.com/touchprint
  • Social Media: folgt

Fazit: Emotionale Innovation mit Inklusions-Potenzial

Touchprint verbindet Hightech, Handwerk und gesellschaftlichen Mehrwert. Auch wenn es keinen Deal gab, zeigte der Pitch, wie groß die Relevanz solcher Produkte ist – sowohl im privaten Bereich als auch in Kultur und Bildung. Touchprint beweist, dass Startups in der „Höhle der Löwen“ nicht nur um Umsatz, sondern auch um echte gesellschaftliche Wirkung kämpfen können.

“ läuft immer montags auf VOX und ist auch jederzeit im Stream bei RTL+ verfügbar.

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