Abstimmung statt Konfrontation

Thorsten Frei: Merz‘ Asyl-Plan – Keine Alleingänge an der Grenze?

Thorsten Frei: Merz‘ Asyl-Plan – Keine Alleingänge an der Grenze?
Thorsten Frei am Rednerpult im Plenarsal
Foto: Tobias Koch

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CDU-Politiker Thorsten Frei hat in einem Interview mit dem Fernsehsender phoenix klargestellt, dass eine zukünftige CDU-geführte Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz bei der Zurückweisung von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen auf die Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten setzen wird. „Ein neuer Bundeskanzler Friedrich Merz wird natürlich nicht gegen den massiven Widerstand der Nachbarn eine Maßnahme durchsetzen“, so Frei.

Laut Frei befinde sich Merz bereits in engem Austausch mit Frankreich, Österreich und Polen, um Unstimmigkeiten zu vermeiden. „Wir haben in diesen Ländern einen hohen Gleichklang in der Migrationspolitik“, betonte der CDU-Politiker. Dabei präzisierte er: „‚In Abstimmung‘ heißt nicht ‚Mit Zustimmung‘, sondern das heißt, dass die Entscheidung in getroffen wird. Die wird aber so getroffen, dass unsere Nachbarländer sich nicht düpiert, sondern im Gegenteil eingebunden fühlen.“

Kooperation statt Konfrontation

Auch bei Abschiebungen wolle man eng mit den Herkunftsländern zusammenarbeiten. „Das bedeutet dann aber auch, dass, wenn jemand seiner völkerrechtlichen Verpflichtung, eigene Staatsbürger zurückzunehmen, nicht nachkommt, dass das Konsequenzen hat“, erklärte Frei. Er nannte mögliche Auswirkungen auf die Entwicklungszusammenarbeit, Visa-Erteilungen und die Handelsbeziehungen.

Im Bereich der Wirtschaftspolitik äußerte sich Frei optimistisch über die im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen. Er erhofft sich eine schnelle und mittelfristige Erholung der deutschen Unternehmen durch „Turbo-Abschreibungen“, eine Reform der Körperschaftssteuer und eine umfassende Unternehmenssteuerreform. Auch die Bürger sollen durch eine Einkommenssteuerreform entlastet werden. „Das ist jetzt in den nächsten Monaten zu klären. Da werden wir einen gemeinsamen Modus finden müssen, wie wir es so umsetzen, dass diese Entlastungswirkung eintritt und beide Parteien damit einverstanden sind“, so Frei.

Trotz der bereits beschlossenen Sondervermögen für Bundeswehr und Infrastruktur sieht Frei große Herausforderungen bei der zukünftigen Haushaltsplanung. „Es kann nicht sein, dass man jetzt einfach Schulden aufnimmt und ein ‚Weiter so‘ propagiert“, warnte er.

Das gesamte Interview finden Sie hier: phoenix.de/s/5b7

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