„Die chinesische Küche ist eher eins auf die Fresse“, erklärte die Spitzenköchin, die in Seoul geboren und in Niedersachsen aufgewachsen ist. Mit dieser Ansage war schnell klar – wer hier weiterkommen will, braucht Mut, Handwerk und Geschmackssicherheit.
Henke, die bereits zwei Michelin-Sterne erkocht hat, gilt als eine der spannendsten Persönlichkeiten der deutschen Gastronomie. In ihrer Arbeit verbindet sie fernöstliche Aromatik mit westlicher Präzision – und genau diesen Spagat verlangte sie auch von den Kandidat:innen der sechsten Woche.
Die Philosophie der vier Elemente
Sarah Henke strukturierte ihre Kochphilosophie nach den vier Elementen:
- Feuer steht für Schärfe und Intensität.
- Luft für vegetarische Leichtigkeit.
- Erde für Fleisch und kräftige Aromen.
- Wasser für Fisch und Meeresfrüchte.
Per Los entschieden die Coaches, welches Element sie kochen müssen:
- Steffen Henssler (Team Grün): Feuer
- Elif Oskan (Team Blau): Luft
- Tim Raue (Team Rot): Erde
- Alexander Herrmann (Team Gelb): Wasser
Schon bei der Team-Ziehung war die Spannung groß – besonders zwischen Henssler, der seine Karriere mit Sushi begann, und Raue, der seit Jahren für asiatisch inspirierte Spitzengastronomie steht.
Streetfood-Vibes statt Fusion-Küche
Henke forderte Authentizität: „Ich will keinen europäisch-asiatischen Löffel, wo man nur Chili rausschmeckt. Ich will das Land schmecken.“
Damit gab sie die Richtung klar vor – keine verwässerte Crossover-Küche, sondern ehrliche Streetfood-Aromen, die Emotionen wecken.
Die Teams nahmen die Herausforderung unterschiedlich an:
- Criss aus Team Grün entschied sich für eine feurige Garnele mit Kokos und Zitronengras.
- Anne aus Team Rot setzte auf Schweinenacken mit Ingwer und Aubergine.
- Jenny aus Team Blau wagte sich an einen vegetarischen Thai-Salat.
- Leo aus Team Gelb kombinierte Garnele, Kohlrabi und Tempura.
Henke kürte Anne zur Siegerin des Teamkochens – ihr zweiter Goldstern in dieser Staffel. Für sie bedeutet das: sicher weiter.
Abschied mit Haltung – Viktor ist raus
Für Viktor endete die Reise in Woche 6. Sein Löffel überzeugte die Jury nicht, und Coach Elif Oskan musste eine schwere Entscheidung treffen. Obwohl auch Jennys Beitrag schwächelte, entschied sie sich, Viktor nach Hause zu schicken.
Er nahm es sportlich: „Ich wollte hier nur im Mittelfeld schwimmen und mir keinen Superstress geben.“
Mit seiner ruhigen Art war Viktor ein Gegenpol zum hektischen Treiben in der Küche – doch diesmal reichte Gelassenheit nicht zum Weiterkommen.
Solo-Kochen mit Gochujang, Papaya und Makrele
Im Einzelkochen ging es richtig zur Sache. Sarah Henke brachte drei Zutaten mit, die das Wesen asiatischer Küche widerspiegeln:
die koreanische Gochujang-Paste, grüne Papaya und Makrele.
Mindestens eine davon musste im Löffel glänzen.
Sandra überzeugte mit einer Makrele in Ingwer-Limetten-Sud und Papaya-Salat – für die Jury eine geschmackliche Punktlandung. Drei Goldsterne gab es für diesen Löffel, den Steffen Henssler als „eine Rundreise am Gaumen, die schallert und ballert“ lobte.
Auch Leo punktete mit einem kreativen Seafood-Gericht und holte einen Goldstern.
Entscheidungskochen mit Joker-Drama
Im letzten Duell des Abends trafen Nicole (Zitronengras) und Cyrill (Ingwer) aufeinander. Beide mussten zeigen, wie viel Tiefe sie mit Gewürzpflanzen auf einem Löffel erzeugen können.
Bevor Gastjurorin Henke ihre Entscheidung treffen konnte, drückte Tim Raue den Joker:
„Egal, wen es trifft – ich will euch beide in meinem Team sehen.“
Henke sah Cyrill vorne, Nicole musste ihr Team wechseln – und fand sich plötzlich in der „roten Hölle“ wieder, wie Raue sein Team schmunzelnd nennt.
Das Fazit: Feuer, Gefühl und ein fairer Abschied
Folge 6 von „The Taste“ zeigte eindrucksvoll, wie emotional und präzise Kochen zugleich sein kann. Sarah Henke brachte nicht nur neue Würze, sondern auch Demut und Leidenschaft in die Show.
Viktor ist raus – doch er ging erhobenen Hauptes. Für die verbliebenen zehn Kandidat:innen heißt das: Die Luft wird dünner, die Gerichte komplexer, und die Konkurrenz härter.
Wie es weitergeht, zeigt SAT.1 am Mittwoch, 3. Dezember, um 20:15 Uhr, sowie im Stream auf Joyn.


