Abgründe in der Sterneküche

Tatort „Messer“ heute aus Wien: Wer hat den Sternekoch auf dem Gewissen & ist das Bibis letzter Fall?

Tatort „Messer“ heute aus Wien: Wer hat den Sternekoch auf dem Gewissen & ist das Bibis letzter Fall?
Foto: © ARD Degeto Film/ORF/Hubert Mican
ARD Degeto TATORT: MESSER, am Sonntag (13.04.25) um 20:15 Uhr und um 00:30 Uhr im ERSTEN Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und ihr Kollege Moritz Eisner (Harald Krassnitzer)

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Ein Mann liegt blutüberströmt vor seiner Villa, in der Hand noch die Schürze vom Dienst. Im Hintergrund leuchten die Lichter seines Luxus-Restaurants – dort, wo sonst mit Trüffel, Kaviar und Härte gekocht wird. Der neue Wiener „Tatort: Messer“ (heute, 20:15 Uhr, Das Erste) serviert ein düsteres Menü aus Konkurrenz, Geheimnissen und einer Ermittlerin, die vielleicht zum letzten Mal im Dienst ist.

Mord in der Sterneküche – und alle haben ein Motiv

André Brauer war in Wien eine Institution. In seinem Lokal „Efeukron“ herrschten eiserne Regeln und hohe Erwartungen. Doch was passiert, wenn der Kopf des Systems wegfällt? Genau das ist der Fall: Nach einem feuchtfröhlichen Abend mit seinem Küchenteam wird Brauer erstochen vor seinem Haus gefunden. Eisner (Harald Krassnitzer) und Fellner (Adele Neuhauser) beginnen zu ermitteln – und stoßen auf ein Team voller Abgründe.

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Ratte (Manuel Sefciuc) und Lars Eidmann (Simon Morzé)
Foto: © ARD Degeto Film/ORF/Hubert Mican

Im Inneren der Küche brodelt es: Drill, Hierarchie, Affären. Sous-Chef Lars übernimmt das Kommando – und wirkt fast noch kälter als sein Vorgänger. Doch nicht nur er, auch Brauers Ehefrau Alicia, ehemalige Affärenpartnerinnen und ein gefeuertes Teammitglied stehen unter Verdacht.

„Wir sind eine Familie“? Eher ein Schweigekartell

Der Ton im „Efeukron“ ist rau, die Loyalität bröckelt. Was in Verhören wie eine enge Gemeinschaft wirken soll, entpuppt sich schnell als toxisches Machtgefüge. Aussagen über sexuelle Übergriffe, emotionale Erpressung und gnadenlosen Leistungsdruck reißen die Fassade endgültig ein.

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V. li. n. re.: Mohammed (Tamim Fattal), Alicia Brauer (Martina Ebm), Bernd (Aleksandar Srtschin) und Lars Eidmann (Simon Morzé).
Foto: © ARD Degeto Film/ORF/Hubert Mican,

Spätestens als sich herausstellt, dass Lars, Brauers Ziehsohn, ein düsteres Geheimnis mit dem ermordeten Küchenchef und seinem drogenabhängigen Bruder „Ratte“ teilt, gerät das System ins Wanken. Und Eisner und Fellner stehen vor der Frage: Wer hatte am meisten zu verlieren?

Bibi am Limit – steht ein Abschied bevor?

Zwischen Mördern, Messern und Motivsuche geraten auch die Ermittler selbst unter Druck. Vor allem Bibi Fellner. Ihre Zweifel an der Polizei, dem System, ihrem eigenen Job werden sichtbar. Sie spricht offen über einen möglichen Wechsel in die Wirtschaftskriminalität. Dass sie sich Rat bei „Inkasso Heinzi“ (Simon Schwarz) holt, zeigt: Ihre innere Uhr tickt.

Moritz Eisner hingegen schweigt. Und dieses Schweigen spricht Bände. Das Ermittler-Duo wirkt so angeschlagen wie nie – was bleibt, ist Unsicherheit. War das Bibis letzter Fall?

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Bibi Fellner (Adele Neuhauser, li.) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer).
Foto: © ARD Degeto Film/ORF/Hubert Mican

: Messer“ – unter der Lupe

„Messer“ funktioniert vor allem als Milieustudie. Die Welt der gehobenen Gastronomie wird hier nicht romantisiert, sondern zerpflückt. Der Druck, der Neid, die Abhängigkeiten – all das verdichtet sich zu einem Kammerspiel mit hoher Intensität.

Die Krimihandlung selbst bleibt dabei solide, aber wenig überraschend. Die Ermittlungen folgen klaren Spuren, die Figuren sind gut gespielt, aber nicht alle voll ausgeschöpft. Dafür punktet der Fall mit seiner Atmosphäre: Die dichte, spannungsgeladene Küchenszenerie, die persönlichen Konflikte, der leise Abschiedston – all das verleiht „Messer“ eine besondere Note.

Unser Fazit zum Wiener Tatort

„Tatort: Messer“ ist kein typischer Krimi – sondern ein Drama mit Krimistruktur. Weniger Action, mehr Druck. Weniger Knalleffekte, mehr Abgründigkeit. Die persönliche Entwicklung von Bibi Fellner steht im Mittelpunkt und macht die Folge sehenswert. Das Einschalten lohnt sich – besonders für Fans des Ermittlerduos.

Wann und wo zu sehen?

„Tatort: Messer“ läuft heute um 20:15 Uhr im Ersten. In der ARD-Mediathek ist die Folge danach für mehrere Monate abrufbar.

Die Besetzung im Überblick

  • Drehbuch: Sarah Wassermair
  • Moritz Eisner: Harald Krassnitzer
  • Bibi Fellner: Adele Neuhauser
  • Lars Eidmann: Simon Morzé
  • Alicia Brauer: Martina Ebm
  • André Brauer: Daniel Keberle
  • Ratte: Manuel Sefciuc
  • Inkasso Heinzi: Simon Schwarz
  • Regie: Gerald Liegel

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