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Tatort heute: „Hochamt für Toni“ mit Kommissar Voss – so spannend ist der Franken-Krimi, lohnt sich das Einschalten?

Heute Abend kehrt der beliebte Franken-„Tatort“ ins Erste zurück – allerdings nicht mit einem neuen Fall. Die ARD zeigt um 20:15 Uhr die Wiederholung des Krimis „Tatort: Hochamt für Toni“, in dem Kommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) in der Oberpfalz ermittelt. Doch statt purer Spannung gibt es diesmal vor allem Verwirrung: Viele Kritiker sehen den Fall als einen der schwächsten Beiträge der erfolgreichen Franken-„Tatort“-Reihe. Ob sich das Einschalten lohnt, worum es geht und wer mitspielt, erfahrt ihr hier.
  • Erstausstrahlung: 4. Juni 2023

  • Einschaltquoten: 7,33 Millionen Zuschauer, Marktanteil 29,1 % im Ersten

  • Wiederholung: Sonntag, 24. August 2025, 20:15 Uhr, Das Erste

  • Zweite Ausstrahlung: Dienstag, 26. August 2025, 00:00 Uhr, Das Erste

  • Mediathek: Stream kostenlos in der ARD-Mediathek für rund sechs Monate verfügbar

  • Handlung: Kommissar Felix Voss reist in die Oberpfalz, nachdem ihn ein alter Freund, mittlerweile Pfarrer, kontaktiert. Kurz darauf wird dieser ermordet, und Voss stößt bei seinen Ermittlungen auf die dunklen Geheimnisse einer einflussreichen Industriellenfamilie.

  • Besetzung: Fabian Hinrichs (Felix Voss), Dagmar Manzel (Paula Ringelhahn), Sina Martens (Eva Hentschel), André Jung (Johannes Hentschel), Marita Breuer (Anna Hentschel), Johannes Allmayer (Christian Hentschel), Sebastian Zimmler (Lukas Hentschel), Pirmin Sedlmeir (Marcus Borchert), Eli Wasserscheid (Wanda Goldwasser), Stefan Merki (Dr. Kaiser).

  • Kritik: Starke Atmosphäre und überzeugende Darsteller, aber eine verworrene, klischeebeladene Handlung mit schwachem Finale.

Tatort heute: „Hochamt für Toni“ mit Kommissar Voss – so spannend ist der Franken-Krimi, lohnt sich das Einschalten?
Tatort heute: „Hochamt für Toni“ mit Kommissar Voss – so spannend ist der Franken-Krimi, lohnt sich das Einschalten?
Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Eva Hentschel (Sina Martens) gehen in Deckung.
Bild: BR/X Filme Creative Pool GmbH/Hendrik Heiden

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Handlung: Darum geht es im „: Hochamt für Toni“

Alles beginnt mit einem unerwarteten Anruf: Kommissar Felix Voss hört nach Jahren Funkstille von seinem alten Freund Marcus Borchert (Pirmin Sedlmeir). Der einstige Partykamerad ist inzwischen Pfarrer in einem kleinen Dorf in der Oberpfalz. Am Telefon kündigt Borchert an, während des Sonntagsgottesdienstes etwas Wichtiges zu enthüllen – und bittet Voss, unbedingt zu erscheinen.

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Der Student Felix Voss (Fabian Hinrichs) und die junge Toni Hentschel (Sina Martens) verliebt am See. | Bild: BR/X Filme Creative Pool GmbH/Hendrik Heiden

Voller Vorfreude reist Voss in das abgelegene Dorf. Doch aus dem Wiedersehen wird nichts: Kurz vor Beginn der Messe wird Borchert tot in der Sakristei gefunden. Die örtliche geht von einem Raubmord aus, doch Voss glaubt nicht an diese Theorie.

Bei seinen eigenen Ermittlungen stößt der Nürnberger Kommissar auf eine schockierende Information: Antonia „Toni“ Hentschel, seine große Liebe aus Studentenzeiten, soll vor zwei Jahren Selbstmord begangen haben. Gemeinsam mit seiner Kollegin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) taucht Voss tief in die Geheimnisse der einflussreichen Familie Hentschel ein – einer Industriellenfamilie, die als Wirtschaftsmacht der Region gilt.

Was zunächst wie eine gewöhnliche Familientragödie wirkt, entpuppt sich als ein Netz aus Lügen, Machtspielen und gut gehüteten Geheimnissen. Je näher Voss der Wahrheit kommt, desto klarer wird: Der Mord am Pfarrer und der Tod seiner großen Liebe sind enger miteinander verknüpft, als es zunächst den Anschein hat.

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Felix Voss (Fabian Hinrichs, links) und Manfred Schmid (George Meyer-Goll) auf dem Friedhof. | Bild: BR/X Filme Creative Pool GmbH/Hendrik Heiden

Kritik: Ein Franken-„Tatort“, der ratlos macht

Schon die Erstausstrahlung im Jahr 2023 sorgte für heftige Diskussionen unter Fans und Kritikern – und auch heute bleibt der Eindruck: „Hochamt für Toni“ ist einer der schwächsten Fälle aus Franken.

Verwirrende Erzählweise

Der Film startet mit starken Bildern: Die ersten Szenen aus der Oberpfalz sind atmosphärisch dicht, fast poetisch. Doch schnell wird diese Stimmung zerstört. Rückblenden im Stakkato, Discolicht-Effekte und wirre Flashbacks reißen die Zuschauer immer wieder aus der Handlung. Statt Spannung zu erzeugen, sorgt das für Chaos. Ein Kritiker formulierte es treffend: „Das verwirrende Bilder-Stakkato macht es dem Zuschauenden nicht leicht, in diesen ‚Tatort‘ hineinzufinden.“ Und tatsächlich: Wer nicht von Beginn an höchste Aufmerksamkeit mitbringt, verliert schnell den Überblick.

Klischees statt Tiefe

Hinzu kommt eine Figurenzeichnung, die eher an ein Setzkasten-Klischee erinnert als an die sonst fein gezeichneten Charaktere des Franken-Teams. Der Patriarch, der nur finster dreinblickt, zwei aalglatte Söhne mit undurchsichtigen Motiven, eine schweigende Mutter, die als stumme Zeugin am Rand steht, und eine weitere Tochter, die den Kommissar an seine Jugendliebe erinnert – all das wirkt austauschbar und uninspiriert. Die Irrungen und Wirrungen der Familie Hentschel wirken, als wären sie direkt aus dem Klischeebuch in die Pampa geplumpst.“

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Felix Voss (Fabian Hinrichs) vor Tonis Grab. | Bild: BR/X Filme Creative Pool GmbH/Hendrik Heiden

Starkes Spiel von Fabian Hinrichs

Was den Film rettet, ist Fabian Hinrichs. Sein Spiel als Felix Voss ist gewohnt stark, facettenreich und glaubwürdig. Er verleiht dem Kommissar eine Mischung aus Melancholie und Entschlossenheit, die auch in schwachen Drehbüchern funktioniert. Auch Dagmar Manzel als Paula Ringelhahn überzeugt mit gewohnt souveränem Auftritt – doch selbst diese schauspielerische Qualität kann die Schwächen im Drehbuch nicht kaschieren.

Ein Finale ohne Wucht

Spätestens im letzten Drittel bricht der Krimi völlig auseinander. Die eigentliche Mordermittlung tritt in den , die emotionalen Konflikte der Familie Hentschel werden ausgereizt, ohne echte Tiefe zu entwickeln. Der finale Twist, der als große Enthüllung gedacht ist, wirkt altbacken und vorhersehbar – ein Kniff, der schon in unzähligen Krimis zuvor bemüht wurde. Das Ergebnis: Ein Tatort, der atmosphärisch punktet, aber erzählerisch enttäuscht.

Besetzung des Franken-„Tatorts“

  • Felix Voss: Fabian Hinrichs
  • Paula Ringelhahn: Dagmar Manzel
  • Eva Hentschel: Sina Martens
  • Johannes Hentschel: André Jung
  • Anna Hentschel: Marita Breuer
  • Christian Hentschel: Johannes Allmayer
  • Lukas Hentschel: Sebastian Zimmler
  • Marcus Borchert: Pirmin Sedlmeir
  • Wanda Goldwasser: Eli Wasserscheid
  • Dr. Kaiser: Stefan Merki
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Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) verarztet Felix Voss (Fabian Hinrichs). | Bild: BR/X Filme Creative Pool GmbH/Hendrik Heiden

Sendetermine und Streaming in der ARD-Mediathek

Der „Tatort: Hochamt für Toni“ wurde erstmals im Juni 2023 ausgestrahlt und kehrt nun als Wiederholung zurück:

  • Sonntag, 24. August 2025, 20:15 Uhr – Das Erste
  • Dienstag, 26. August 2025, 00:00 Uhr – Wiederholung im Ersten

Wer die Ausstrahlung verpasst, kann den Krimi in der ARD-Mediathek kostenlos im Stream sehen. Dort ist die Episode in der Regel für sechs Monate verfügbar.

Einschaltquoten zur Erstausstrahlung

Bei der Erstausstrahlung am 4. Juni 2023 konnte der Franken-„Tatort“ „Hochamt für Toni“ ein großes Publikum erreichen. 7,33 Millionen Zuschauer verfolgten den Krimi im Ersten, was einem Marktanteil von starken 29,1 Prozent entsprach. Damit zählte die Folge zu den erfolgreicheren Sonntagskrimis des Jahres – trotz der gemischten Kritiken, die den Film damals begleiteten.

Hintergrund: Neues „Tatort“-Kapitel im September

Mit der Wiederholung dieses Falls startet die ARD den Countdown zur neuen „Tatort“-Saison 2025/26. Ab dem 14. September 2025 wird Felix Voss erstmals mit einer neuen Partnerin ermitteln. Schauspielerin Rosalie Thomass stößt als frische Kollegin zum Nürnberger Team und soll gemeinsam mit Voss für frischen Wind in der Reihe sorgen. Fans dürfen gespannt sein, ob das neue Duo an die Erfolge der beliebten Kombination Voss und Ringelhahn anknüpfen kann.

Fazit

„Tatort: Hochamt für Toni“ ist ein Krimi, der zwiegespalten zurücklässt. Während Fabian Hinrichs als Kommissar Voss einmal mehr überzeugt und die atmosphärischen Bilder aus der Oberpfalz beeindrucken, schwächelt die Story durch eine wirre Erzählweise und vorhersehbare Figuren. Für Fans des Franken-„Tatorts“ lohnt sich die Wiederholung trotzdem – als Rückblick auf die Ära Voss/Ringelhahn, bevor im September das neue Team seine Arbeit aufnimmt.

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