“Tatort: Fährmann”: Schierling, Chaos und Kapitalismuskritik – Das sagt das Netz zum aktuellen Tatort!

“Tatort: Fährmann”: Schierling, Chaos und Kapitalismuskritik – Das sagt das Netz zum aktuellen Tatort!
“Tatort: Fährmann”: Schierling, Chaos und Kapitalismuskritik – Das sagt das Netz zum aktuellen Tatort!
Foto: SRF/Sava Hlavacek
Gefährliche Bekanntschaft: Anna Pieri Zuercher als Isabelle Grandjean, Lukas Gregorowicz als Marek Kowalski

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Der „Tatort: Fährmann“ aus Zürich hat die Zuschauer in zwei Lager gespalten. Während die einen die mutige Thematik und den gelungenen Einsatz von Symbolik loben, werfen die anderen der Folge klischeehafte Figuren und eine verworrene Handlung vor. Doch eines ist sicher: Der Krimi hat Wellen geschlagen – in mehrfacher Hinsicht. Wir haben die spannendsten Stimmen aus dem Netz gesammelt und analysiert.

Ein mutiger Krimi oder ein missglücktes Experiment?

Die neue „“-Folge aus der Schweiz wagt sich an die griechische Mythologie – ein seltenes Thema im deutschen Krimi-Kosmos. Doch genau das sorgt für hitzige Diskussionen. Die Verbindung von antiker Symbolik mit einem modernen Kriminalfall fanden viele User kreativ, andere fühlten sich regelrecht vor den Kopf gestoßen.

„Das war jetzt aber eine große Portion Kapitalismuskritik – ausgerechnet aus dem öffentlichen Dienst“, schrieb ein Zuschauer ironisch. Ein anderer meinte: „Ökonomische Euthanasie – das passt perfekt zu unserer Zeit. Aber in einem Tatort?“ Diese Zuschauer betonten, dass der Krimi durchaus mutig sei, aber seine gesellschaftskritische Botschaft nicht subtil genug rüberbringe.

Auch der Einsatz der „Hades-Münze“ als Symbol für den Übergang in die Unterwelt rief gemischte Reaktionen hervor. „Don’t pay the ferryman!“ witzelte ein Zuschauer, in Anspielung auf den Song von Chris de Burgh. Andere fanden die Idee erfrischend, weil sie dem Krimi einen mystischen Hauch verlieh, der sonst selten im Tatort zu finden ist.

Lucas Gregorowicz begeistert, Isabelle Grandjean irritiert

Ein unbestrittenes Highlight des Zürcher „Tatorts“ war Lucas Gregorowicz in der Rolle des Bösewichts Marek Kowalski. „Gregorowicz ist der Clooney der Schweiz: charmant, tödlich und unglaublich präsent“, lobte ein Fan. Seine Darstellung eines skrupellosen Unternehmensberaters, der Menschenleben genauso kalt kalkuliert wie Unternehmenszahlen, wurde vielfach gelobt.

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Kehrt in ihre Vergangenheit zurück: Anna Pieri Zuercher als Kommissarin Isabelle Grandjean
Foto: SRF/Sava Hlavacek

Doch nicht jeder Charakter konnte so überzeugen. Insbesondere Isabelle Grandjean (gespielt von Anna Pieri Zuercher) sorgte für Kontroversen. „Warum muss sie ständig alleine ermitteln? Das ergibt keinen Sinn“, beschwerte sich ein Nutzer. Andere störten sich an ihrer unnahbaren und oft emotional instabilen Darstellung. Ein Zuschauer schrieb: „Grandjean ist unerträglich! Kann sie nicht endlich suspendiert werden?“

Die Zusammenarbeit zwischen Grandjean und ihrer Kollegin Tessa Ott (Carol Schuler) blieb ebenfalls ein Kritikpunkt. „Wie sollen die je Fälle lösen, wenn sie ständig getrennt arbeiten?“ fragte ein User genervt. Dennoch gab es auch positive Stimmen: „Endlich ein Ermittlerduo, das nicht stromlinienförmig ist. Man muss nicht immer perfekt harmonieren, um spannende Fälle zu lösen.“

Synchronisation: Ein Dauerbrenner der Kritik

Ein weiterer großer Kritikpunkt war die deutsche Synchronisation. Viele Zuschauer bemängelten, dass die Originalsprache nicht verfügbar war, obwohl zahlreiche Zuschauer Alemannisch oder Französisch verstehen würden. Ein Fan schrieb empört: „Wieder ‚Deutsch‘ synchronisiert und ohne das Original als Option. Eine Schande!“

Einige empfanden die Übersetzung sogar als respektlos. „Die Schweiz hat so viele Sprachen, aber hier wird alles auf ein Standarddeutsch heruntergebrochen. Das wirkt arrogant und ignoriert die kulturelle Vielfalt“, lautete eine weitere Stimme.

Plot und Tempo: Spannend oder vorhersehbar?

Die Meinungen zur Handlung waren gespalten. Während einige den Aufbau der Geschichte lobten, fanden andere den Krimi zu vorhersehbar. „Das einzige Rätsel bleibt das Motiv“, kommentierte ein Zuschauer trocken. Andere sahen in der Folge eher einen Psychothriller als einen klassischen Krimi. „Das war kein Tatort, das war ein Drama über kaputte Persönlichkeiten“, schrieb ein User.

Besonders das Tempo der Folge war umstritten. Während manche Zuschauer die ruhige Erzählweise als passend empfanden, kritisierten andere die Längen. „Man möchte ständig vorspulen, weil sich die Handlung so zieht“, hieß es in einem Kommentar.

Einige User lobten hingegen die düstere Atmosphäre und die tiefgründige Auseinandersetzung mit den Figuren. „Ich mag’s gern düster, und mir gefällt’s“, schrieb ein Fan, der offenbar genau die richtige Stimmung für diesen Krimi hatte.

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Sieht sich als Herr über Leben und Tod: Lukas Gregorowicz als Marek Kowalski
Foto: SRF/Sava Hlavacek

Hauptkritikpunkt: Grandjeans Verhalten

Die größte Kritik richtete sich jedoch gegen die Figur Isabelle Grandjean. Dass sie ohne Rücksprache mit ihrer Kollegin auf eigene Faust ermittelt, empfanden viele Zuschauer als unprofessionell und unrealistisch. „Wieso weiht sie ihre Kollegin nicht ein? So blöd kann man doch nicht sein“, lautete ein Kommentar.

Auch die emotionale Verbindung zu ihrem alten Fall sorgte für Diskussionen. Während einige das als spannende Wendung empfanden, fanden andere es klischeehaft. „Zum wievielten Mal haben wir jetzt ‚Kommissarin hat Date mit Täter‘? Ich kann mich an mindestens drei weitere Folgen aus den letzten Jahren erinnern“, schrieb ein genervter Zuschauer.

Stimmen aus dem Netz: Das Urteil fällt gemischt aus

Der Tatort aus Zürich hat zweifellos polarisiert. Hier einige exemplarische Meinungen:

  • „Interessante Story, spannend erzählt, obwohl man vieles ahnte. Gute Darsteller*innen und über allem ein paar amouröse Verwicklungen.“
  • „Der Marek kann ja so süüüüß schauen. Aber der Rest war eine Katastrophe.“
  • „Das war jetzt aber sehr antiklimaktisch. Das hätte besser gelöst werden können.“
  • „Endlich mal ein bisschen Kapitalismuskritik im Tatort – bitte mehr davon!“
  • „Die Synchro nervt! Warum wird das Original nicht angeboten?“

Trotz aller Kritik gab es auch Lob. Besonders Lucas Gregorowicz und die düstere Atmosphäre stachen für viele Zuschauer positiv heraus.

Fazit: Ein Tatort, der polarisiert

„Fährmann“ ist einer dieser Tatorte, die man entweder liebt oder hasst. Während die einen die düstere Atmosphäre, die Symbolik und die gesellschaftskritische Botschaft loben, empfinden andere die Folge als überladen und klischeehaft.

Ein Aspekt, der die Zuschauer besonders spaltet, ist die Figur der Isabelle Grandjean. Ihre unkonventionelle Art zu ermitteln sorgt für Spannung, aber auch für Frustration. Die Synchronisation tat ihr Übriges, um die Meinungen zu teilen.

Trotz aller Kontroversen ist der Zürcher „Tatort“ ein Gesprächsstoff erster Güte. Er hat es geschafft, die Zuschauer zu berühren, zu ärgern und zu begeistern – und das ist doch, was einen guten Krimi ausmacht.

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