Kennzeichnungspflicht: Wer paddeln will, muss sich „ausweisen“
Sobald ein SUP-Board länger als 2,50 Meter ist – und das sind die meisten Modelle – besteht auf dem Bodensee Kennzeichnungspflicht. Auf jedem Board müssen Name und Adresse des Eigentümers deutlich vermerkt sein. Die Wasserschutzpolizei empfiehlt außerdem, zusätzlich eine Handynummer gut sichtbar anzubringen. Hintergrund: Wird ein herrenloses Board im Wasser gefunden, kann es ohne klare Zuordnung zu einer aufwendigen Sucheinsatzauslösung kommen. Wer die Kennzeichnung vergisst, muss mit einem Bußgeld von 60 Euro rechnen.
Rettungswesten und Abstand: Ab 300 Metern wird’s ernst
Ein weiterer zentraler Punkt betrifft die Sicherheitsausstattung: Sobald sich Paddler weiter als 300 Meter vom Ufer entfernen, müssen sie eine Schwimmhilfe mitführen – für jede Person an Bord eine passende. Ob Schwimmweste, Restube oder ein anderes zertifiziertes Rettungsmittel – ohne entsprechende Ausrüstung kann ein Verstoß mit 75 Euro geahndet werden.
Auch Abstandhalten ist Pflicht: Mindestens 50 Meter müssen zu Vorrangfahrzeugen wie Kursschiffen eingehalten werden. Zu Wasserpflanzen wie Schilf oder Seerosen sind es mindestens 25 Meter. Zusätzlich gilt: Hafeneinfahrten, Anleger und Schwimmerzonen sind für SUPs tabu – hier droht neben Ärger auch echte Gefahr.
Wetterumschwung? Gefahr für Paddler
Der Bodensee ist für seine schnellen Wetterwechsel bekannt. Gerade bei plötzlich aufkommendem Wind kann ein SUP zur Falle werden – die breite Fläche des Boards bietet viel Angriffsfläche, ein schnelles Zurückpaddeln wird schwierig. Daher sollte man bei Sturmwarnung – erkennbar an orange blinkenden Leuchten – sofort ans Ufer zurückkehren. Besonders empfehlenswert ist auch ein Blick auf Windvorhersagen, Wassertemperaturen und die aktuelle Wetterlage vor jeder Tour.
SUP mit Verantwortung: Umwelt und Natur respektieren
Wer mit dem Board unterwegs ist, sollte sich auch seiner Verantwortung für Natur und Umwelt bewusst sein. Naturschutzgebiete sind durch rot-weiß-rote Tonnen gekennzeichnet und dürfen nicht befahren werden. Müll gehört selbstverständlich nicht ins Wasser, sondern mitgenommen. Auch das Durchqueren von Trinkwasserschutz- oder Schwimmerzonen ist verboten. Die Deutsche Kanu- und SUP-Verbände bieten dazu tagesaktuelle Informationen.
Fazit: Freiheit auf dem Wasser – mit klaren Regeln
Stand-up-Paddling auf dem Bodensee ist ein großartiger Sport – aber keiner ohne Vorschriften. Wer sich an die Regeln hält, schützt sich selbst, andere und die Natur. Und vermeidet unnötige Bußgelder oder riskante Zwischenfälle. Die wichtigsten Tipps: Board kennzeichnen, Rettungsmittel mitführen, Wetter beobachten – und stets mit Rücksicht paddeln.