Datensicherheit sorgt für Bedenken

Studie: Skepsis gegenüber elektronischer Patientenakte wächst – Sicherheitsbedenken dominieren

Studie: Skepsis gegenüber elektronischer Patientenakte wächst – Sicherheitsbedenken dominieren
Studie: Skepsis gegenüber elektronischer Patientenakte wächst – Sicherheitsbedenken dominieren
Foto: Oguntoye patients electronic medical record (free open source version), GPL, Link
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Die Digitalisierung des Gesundheitswesens steht vor Herausforderungen: Eine aktuelle Umfrage von Deloitte zeigt, dass die Akzeptanz für die elektronische Patientenakte (ePA) in der Bevölkerung abnimmt. Obwohl das Bundesgesundheitsministerium bis 2025 eine flächendeckende Nutzung der ePA plant, wachsen die Bedenken bei vielen Menschen.

Vor allem die Sorge um den Schutz der sensiblen Gesundheitsdaten sorgt für wachsende Zurückhaltung. Gleichzeitig erhoffen sich jedoch 60 Prozent der Befragten eine bessere medizinische Versorgung durch die Nutzung ihrer Daten. Trotz dieser hohen Erwartungen bleibt die Bereitschaft, diese tatsächlich zu teilen, gering. Was bedeutet das für die Zukunft der Digitalisierung im Gesundheitswesen?

Skepsis unter jüngeren Menschen wächst

Die Umfrage zeigt, dass vor allem jüngere Menschen immer kritischer gegenüber der ePA werden. Während im vergangenen Jahr noch 45 Prozent der 18- bis 24-Jährigen der Einführung der ePA positiv gegenüberstanden, sind es 2024 nur noch 37 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg äußerten 58 Prozent der Befragten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Gesundheitsdaten. Diese Sorgen wirken sich direkt auf die Bereitschaft aus, eigene Daten zu teilen – eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung des digitalen Gesundheitswesens.

Hohe Erwartungen an die Digitalisierung

Trotz der Skepsis bleiben die Hoffnungen, die mit der Digitalisierung verbunden sind, groß. Laut der Deloitte-Umfrage erwarten 60 Prozent der Befragten, dass die Nutzung der ePA ihre medizinische Versorgung verbessern könnte. Viele hoffen zudem auf finanzielle Vorteile: 44 Prozent glauben, dass durch die Datennutzung die Krankenkassenbeiträge sinken könnten. Diese potenziellen Vorteile reichen jedoch nicht aus, um die Mehrheit der Menschen zu überzeugen. Lediglich 47 Prozent der Befragten gaben an, offen oder sehr offen für das Teilen ihrer Gesundheitsdaten zu sein.

Aufklärung entscheidend für den Erfolg

„Die Befragung zeigt: Wir müssen die Menschen stärker über die Vorteile eines umfassend digitalisierten Gesundheitswesens aufklären und den Mehrwert zum Beispiel der elektronischen Patientenakte greifbar machen“, sagte Ibo Teuber, Partner bei Deloitte und zuständig für den Gesundheitssektor. „Das ist eine der Voraussetzungen für den Erfolg der ePA und die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens.“

Die Studie verdeutlicht, dass es an mehr Aufklärung mangelt. Verbraucher müssen nicht nur davon überzeugt werden, dass ihre Daten sicher sind, sondern auch den praktischen Nutzen der ePA klar erkennen. Nur dann kann die ePA ihr volles Potenzial entfalten und das Gesundheitssystem langfristig verbessern.

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