Der TV-Moment, der das Problem demonstriert
Der Bluff zeigt in wenigen Sekunden das Kernproblem: Fällt die Stütze, wird sie unerreichbar, Nutzerinnen und Nutzer müssen sich bücken – riskant, schmerzhaft, umständlich. „Steets“ kontert das mit einem leichten, höhenverstellbaren Modul, das an gängige Stöcke und Krücken montiert wird. Kleine Standhilfen sorgen dafür, dass die Gehhilfe kurz und stabil abgestellt werden kann – beim Händewaschen, an der Kasse, in der Praxis, im Café. Der 98-Jährige nimmt’s mit Humor und liefert – ganz nebenbei – sein „Geheimnis“ für ein langes Leben: Man dürfe vieles, nur „nicht sterben“. Der Saal lacht, die Löwen sind aufmerksam.

Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Erst Begeisterung – dann harte Zahlen
Im Studio punkten die Gründer Phil Janßen, Thorben Engel und Philipp Battisti mit einer Idee, die so naheliegend wie praxisnah ist. Die ersten Reaktionen sind positiv: einfache Handhabung, klarer Nutzen, großes Anwendungsspektrum – vom Reha-Alltag bis zur Dauerunterstützung. Dann wird es wirtschaftlich. Das Trio bittet um 300.000 Euro für 15 Prozent – eine Bewertung um die 2 Millionen Euro. Gleichzeitig ist der bisherige Umsatz mit rund 60.000 Euro noch klein. Die Tonlage kippt, Zweifel werden lauter: Reicht die Traktion? Wie schnell lässt sich skalieren? Wer bringt das Produkt in die Breite?
Die Verhandlungen: Ausstiege – und Thelens Gegenangebot
Nach und nach steigen Löwinnen und Löwen aus. Frank Thelen bleibt, macht aber klar, dass er einsteigt nur zu seinen Bedingungen. Sein Angebot: 300.000 Euro für 25 Prozent. Das Gespräch wird zäh, es geht um Bewertung, Vermarktungstempo und den Proof, dass die Mechanik zuverlässig, robust und massentauglich ist. Das Gründerteam ringt sichtbar mit der Entscheidung – zwischen Wunschbewertung und der Chance, mit starkem Rückenwind in Produktion, Marketing und Distribution zu gehen.
Gab es einen Deal? Ja – zu knallharten Konditionen
Am Ende steht das Ja: „Steets“ nimmt Thelens Angebot an. Damit sinkt die Bewertung im Vergleich zur ursprünglichen Vorstellung deutlich – von etwa 2,0 Mio. (Gesuch 300k für 15 %) auf 1,2 Mio. Euro (Deal 300k für 25 %). Für die Gründer bedeutet das: Kapital für Reichweite, den Aufbau verlässlicher Lieferketten und den Eintritt in Kliniken, Sanitätshäuser, Online-Shops und Reha-Netzwerke – plus die Bühne und das Netzwerk eines bekannten Tech-Investors. Für Thelen: ein klarer Einfluss auf Positionierung und Tempo, verbunden mit der Erwartung, aus einem Nischenzubehör ein skalierbares Standard-Add-on zu machen.

Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Warum „Steets“ Marktchancen hat
Gehhilfen sind ein Massenmarkt – in Kliniken, Reha, Pflege, zu Hause. Das „kleine“ Abstellproblem hat große Folgen: Bücken nach OPs ist riskant, Umkippen nervt und kostet Kraft, Sturzgefahr steigt. Ein nachrüstbares Modul, das vorhandene Hilfsmittel aufwertet, statt sie zu ersetzen, senkt die Einstiegshürde und beschleunigt die Verbreitung. Genau hier setzt „Steets“ an – mechanisch, intuitiv, ohne das Gangbild zu verändern. Die Story mit Opa Heinz gibt dem Produkt zusätzlich Strahlkraft: Sie erklärt das Problem in einem Bild – und bleibt hängen.
Und jetzt?
Nach dem TV-Deal beginnt die eigentliche Arbeit: Produktion stabil skalieren, Standard-Adapter für gängige Modelle bedienen, Vertrieb mischen (Sanitätshaus, Online-Direktvertrieb, Klinik-/Reha-Kooperationen), Service und Ersatzteile sauber organisieren. Gelingt das, könnte „Steets“ dort landen, wo es am meisten Wirkung entfaltet: nicht in der Schublade, sondern am Stock – millionenfach.
Die wichtigsten Fakten zu STEETS
Die Abstellhilfe für Gehstützen kann direkt über die Website bestellt werden. Dort gibt es außerdem interessante Einblicke in das Start-up und die Entstehungsgeschichte der Idee. Die wichtigsten Details haben wir hier für euch zusammengestellt:
- Instagram: steets_de
- Gründer: Phil Janßen, Thorben Engel und Philipp Battisti
- Sitz: Paderborn/Köln
- Produkt: STEETS Abstellhilfe
- Preis: 48,95 Euro
- Website: steets-lab.com
