Schwerer Start ins Leben
Die Geburt des Eisbärennachwuchses verlief nicht wie geplant: Statt in der vorbereiteten Innenhöhle brachte Nuka ihre Jungtiere in einer Halbhöhle auf der Außenanlage zur Welt. Eine riskante Entscheidung, die für erhöhten Stress und Gefahren sorgte. Nur eines der beiden geborenen Jungtiere überlebte die ersten Tage. Doch der kleine Überlebenskünstler wächst und gedeiht – ein großer Erfolg für das Team des Zoos.
„Die Mutter verhält sich vorbildlich und ist sehr entspannt. Unsere Tierpfleger haben den Kontakt nur minimal verstärkt, um die Bindung zwischen Mutter und Jungtier nicht zu stören“, erklärt Reinschmidt weiter. Der Bereich um die Anlage bleibt daher weiterhin abgesperrt, damit die Tiere die nötige Ruhe haben.
Vater Kap bleibt auf Distanz
Der männliche Eisbär Kap, der als genetisch besonders wertvoll gilt, ist seit Monaten von Nuka und dem Jungtier getrennt. Der Grund: In der Natur kommt es häufig vor, dass männliche Eisbären sogar ihren eigenen Nachwuchs töten. Für die Besucher des Zoos bleibt Kap auf der großen Außenanlage gut sichtbar.
Ruhe für die kleine Familie
Auch wenn die ersten Bilder des Nachwuchses für Begeisterung sorgen, bleibt das Jungtier vorerst in der Halbhöhle. In freier Wildbahn verlassen Eisbärenjunge erst nach drei bis vier Monaten ihre Höhle – der Zoo Karlsruhe folgt diesem natürlichen Rhythmus. Sobald es soweit ist, dürfen die Besucher den tapsigen Nachwuchs live erleben.
Die ersten Aufnahmen des Eisbärbabys machen jedoch jetzt schon Lust auf mehr – ein Hoffnungsschimmer für die bedrohte Tierart und ein echter Publikumsmagnet für den Karlsruher Zoo!
Foto: © Zoo Karlsruhe, Timo Deibl
Bedeutung für den Artenschutz
Die Geburt des kleinen Eisbären ist nicht nur ein Highlight für den Zoo Karlsruhe, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Eisbären gelten laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet. Rund 20.000 bis 25.000 Tiere leben noch in freier Wildbahn, doch der Klimawandel und die schwindenden Eisflächen setzen ihnen stark zu.
Mit diesen ersten Bildern sorgt der kleine Eisbär jetzt schon für große Begeisterung – und macht neugierig auf das, was noch kommt!