„Ich bin jetzt 53 und ich habe mir durchaus schon die Frage gestellt, wie viele Sommer ich wohl noch habe. Damit verbunden ist auch die Frage: Nutze ich die mir verbleibende Zeit eigentlich sinnhaft?“
Fitzek, bekannt für psychologische Thriller wie „Das Paket“, „Die Therapie“ oder „Der Insasse“, sagt, das Thema Tod sei für ihn nicht nur literarisches Mittel, sondern existenzieller Bestandteil des Lebens. Inspiration dafür findet er auch bei Vorbildern wie Steve Jobs, dessen Zitat ihn besonders geprägt hat:
„Steve Jobs hat mal gesagt: ‚Der Tod ist die beste Erfindung des Lebens.‘ Ich glaube, er meinte, dass erst der Tod allem einen Sinn gibt. Wenn wir bis in die Unendlichkeit leben würden, könnten wir alles aufschieben. Trotzdem verdrängen wir den Tod.“
Bewusster leben – aber nicht immer gelingt es
Der Autor betont, dass er heute vieles anders macht als früher:
„Ich lebe schon sehr viel bewusster als früher, das kann ich sagen.“
Doch es gibt auch Momente der Selbstkritik – etwa, wenn die kleinen Dinge des Alltags überhandnehmen:
„Natürlich gibt es aber immer wieder die Momente, in denen man feststellt, dass man sich über Quatsch ärgert, Zwängen unterwirft und den Moment dann leider doch nicht genießen kann.“
Fitzek gesteht, dass er mit dem Leben „im Moment“ manchmal Schwierigkeiten hat – vor allem in sozialen Situationen:
„Wenn ich zum Beispiel zu Veranstaltungen oder Partys gehe, werde ich nie alt. Ich bewundere die Leute, die Spaß haben und die Nacht durchfeiern, weil ich das nicht kann.“
Sein Wunsch für die letzte Lebensphase ist ebenso ehrlich wie emotional:
„Ich habe schon mehrfach gesagt, dass ich mir am Ende meines Lebens am liebsten noch mal einen Film mit den Momenten ansehen würde, in denen ich zwar da war, aber die ich gar nicht richtig verinnerlicht habe.“
Fitzeks neuer Roman: „Horror-Date“
Auch in seinem kommenden Buch „Horror-Date“, das im Herbst erscheint, dreht sich alles um die Frage nach der Endlichkeit – allerdings mit einem humorvollen Ansatz. Die beiden Hauptfiguren haben nur noch kurze Zeit zu leben.
Was Fitzek selbst in so einem Fall tun würde? Seine Antwort fällt deutlich aus:
„Auf Reisen gehen und Dinge tun, die ich noch nie gemacht habe. Ich würde versuchen, möglichst viele Erinnerungen anzuhäufen.“
Fazit: Nachdenken über das Leben
Das Interview mit Fitzek zeigt: Auch Menschen, die sich beruflich mit dem Tod auseinandersetzen, sind nicht davor gefeit, ihn zu verdrängen. Umso ehrlicher wirkt der Einblick in die Gedankenwelt des erfolgreichen Autors, der nach eigenen Angaben an sich arbeitet – und bewusster lebt als früher.
Das vollständige Interview gibt es in der aktuellen „Apotheken Umschau“ – sowie online unter www.a-u.de.