Mehrere Provinzen spürten die Beben

Schwere Erschütterungen in der West-Türkei: Erdbeben der Stärke 6,1 trifft Balikesir – Gebäude eingestürzt, Menschen eingeschlossen

In der westtürkischen Provinz Balikesir hat am Sonntagabend ein starkes Erdbeben der Stärke 6,1 zahlreiche Gebäude zum Einsturz gebracht. Das Beben ereignete sich gegen 19:53 Uhr Ortszeit in der Nähe der Stadt Sindirgi, rund 200 Kilometer von Istanbul entfernt. Laut der Katastrophenschutzbehörde AFAD lag das Epizentrum in nur rund 10 bis 11 Kilometern Tiefe – eine gefährliche Kombination, die zu besonders starken Erschütterungen führte.
Schwere Erschütterungen in der West-Türkei: Erdbeben der Stärke 6,1 trifft Balikesir – Gebäude eingestürzt, Menschen eingeschlossen
Schwere Erschütterungen in der West-Türkei: Erdbeben der Stärke 6,1 trifft Balikesir – Gebäude eingestürzt, Menschen eingeschlossen
Foto: ((© LfULG)) Seismograph

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Häuser, Moschee und Minarett eingestürzt

Nach Angaben der Behörden stürzten etwa ein Dutzend Gebäude ein, darunter mehrere Wohnhäuser. In der Ortschaft Gölcük fiel zudem das Minarett einer Moschee um. Mindestens zwei Menschen sollen noch unter den Trümmern eingeschlossen sein, während vier weitere bereits gerettet werden konnten.

Erschütterungen weit über das Epizentrum hinaus spürbar

Das Beben war in weiten Teilen der Westtürkei zu spüren – selbst in Istanbul, einer Metropole mit über 16 Millionen Einwohnern, bebte der Boden. Die US Geological Survey (USGS) meldete, dass rund 13.000 Menschen starke Erschütterungen erlebt haben, weitere 37.000 sehr starke und fast 800.000 moderate.#

Nachbeben und Warnungen

AFAD warnte die Bevölkerung, beschädigte Gebäude nicht zu betreten. Mehrere Nachbeben, das stärkste mit einer Magnitude von 4,6, erschütterten die Region kurz nach dem Hauptbeben. Seismologen weisen darauf hin, dass die Provinz Balikesir in der ersten Gefahrenzone der türkischen Erdbebenkarte liegt und jährlich über 90 Beben ab Stärke 2,5 verzeichnet.

Historische Gefahr

Balikesir ist seismisch hochaktiv:

  • 1898: Beben der Stärke 7,0 zerstörte nahezu die gesamte Stadt, 500 Tote
  • 1919: Ayvalık-Beben (M7,0) mit rund 3.000 Toten
  • 1944: Gulf von Edremit–Ayvacık (M6,7) mit 73 Todesopfern und Tsunami
  • 1953: Yenice–Gönen-Beben (M7,5) forderte über 1.000 Tote

Paleoseismologische Studien zeigen, dass lokale Bruchzonen wie die Havran–Balikesir Fault Zone Beben bis Stärke 7,2 auslösen können.

Erinnerung an die Katastrophe von 2023

Die Erschütterungen rufen Erinnerungen an das verheerende Erdbeben von 2023 wach, das mit einer Stärke von 7,8 über 53.000 Menschen in der Türkei das Leben kostete und Hunderttausende Gebäude zerstörte.

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