Der Aufsichtsrat der DB diskutiert heute über Maßnahmen, um die Bahn pünktlicher zu machen und langfristig profitabel zu halten. Doch viele Ziele, die bis 2024 erreicht sein sollten, liegen weiterhin in weiter Ferne. Jetzt steht die Frage im Raum: Wird der Bund genug investieren, um die Bahn wieder auf Kurs zu bringen?
Mehrjährige Finanzierung gefordert
Der VCD-Bundesvorsitzende Matthias Kurzeck fordert eine stabile, mehrjährige Finanzierung durch den Bund. Die Deutsche Bahn sei seit Jahren unterfinanziert, was zu einem massiven Sanierungsstau geführt habe. Kurzeck betont, dass die bisherigen Maßnahmen zwar in die richtige Richtung gingen, jedoch bei Weitem nicht ausreichten. Ohne eine deutliche Erhöhung der Finanzmittel seien die angestrebten Verbesserungen nicht realisierbar. Vor allem die Generalsanierungen und der Ausbau des Schienennetzes seien essenziell, um den sogenannten Deutschlandtakt umzusetzen.
Der Verkauf von Schenker als Schlüsselfaktor
Eine weitere Forderung des VCD betrifft den Verkauf von Schenker, einer Logistiktochter der DB. Anstatt die Erlöse zur Schuldentilgung zu nutzen, sollte das Geld in einen speziellen Schienenfonds fließen, um den dringend benötigten Ausbau der Infrastruktur zu finanzieren. Nur so könne der Bahnverkehr langfristig leistungsfähig und attraktiv bleiben. Der Deutschlandtakt, der unter anderem mehr Verbindungen und ein dichteres Netz vorsieht, hängt maßgeblich von dieser Finanzierung ab.
Pünktlichkeit und Umweltschutz in Gefahr?
Besonders kritisch sieht der VCD Einsparungen im Bereich der ICE-Reservezüge. Diese würden nicht, wie von der DB erhofft, zu einer verbesserten Pünktlichkeit führen, sondern eher das Gegenteil bewirken. Weniger Züge in Reserve könnten im Störungsfall zu mehr Verspätungen und Zugausfällen führen. Zudem betont Kurzeck, dass auch der Güterverkehr auf der Schiene nicht vernachlässigt werden dürfe. Zu hohe Trassenpreise könnten umweltfreundliche Transportalternativen auf der Schiene behindern, was den Klimazielen widersprechen würde.
Zukunft der Bahn hängt am Tropf des Bundes
Am Ende steht die Frage, ob der Bund bereit ist, die finanziellen Mittel bereitzustellen, die nötig sind, um die Bahn als umweltfreundliches und leistungsfähiges Verkehrsmittel für die Zukunft zu sichern. Der VCD sieht den Verkauf von Schenker und die Einführung eines Schienenfonds als entscheidende Schritte, um den dringend benötigten Ausbau voranzutreiben. Doch ohne eine langfristige und nachhaltige Strategie könnte der Sanierungsstau der Deutschen Bahn zu einem Dauerproblem werden.
