Die emotionalsten Momente eines großen Lebens

Papst Franziskus (†88): So bewegend war sein Weg vom Chemietechniker zum Pontifex!

Tränen im Vatikan: Papst Franziskus ist tot​. Mit 88 Jahren endet das bewegte Leben eines Pontifex, der als erster Lateinamerikaner an der Spitze von rund 1,4 Milliarden Katholiken stand​. Doch die Erinnerung an den „Papst der Herzen“ lebt weiter: Franziskus verkörperte wie kein anderer Bescheidenheit, Herzlichkeit und Reformgeist in der Kirche. Dieser Papst brach protokollarische Regeln, umarmte die Ausgegrenzten und gab den Schwachen eine Stimme. Ein Blick zurück auf das außergewöhnliche Leben eines volksnahen Papstes zum Anfassen.
Papst Franziskus (†88): So bewegend war sein Weg vom Chemietechniker zum Pontifex!
Papst Franziskus (†88): So bewegend war sein Weg vom Chemietechniker zum Pontifex!

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Herkunft und Weg ins Papstamt

Jorge Mario Bergoglio – so Franziskus‘ bürgerlicher Name – wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires als Sohn italienischer Einwanderer geboren​. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf und erlernte zunächst den Beruf des Chemietechnikers. Mit Anfang 20 folgte er seiner Berufung und trat dem Jesuitenorden bei, um Priester zu werden​. 1969 wurde Bergoglio zum Priester geweiht, später zum Provinzial der Jesuiten in Argentinien ernannt und 1992 zum Weihbischof geweiht​. Durch seinen bescheidenen Lebensstil und seinen Einsatz für die Armen fiel er schon in Buenos Aires auf​ – oft sah man ihn die Busse der Stadt nutzen statt eines Dienstwagens, und er lebte schlicht.

Papst Franziskus (†88): So bewegend war sein Weg vom Chemietechniker zum Pontifex! Jorge Mario Bergoglio attended a salesian school between 1948 and 1949
Bergoglio im Alter von zwölf Jahren in der Klasse einer Salesianer-Schule (Vierter von links, dritte Reihe von oben)
Foto: Von Colegio Salesiano Don Bosco de Ramos Mejía – Anuario Colegio Don Bosco, Gemeinfrei, Link

2001 erhob Papst Johannes Paul II. Bergoglio zum Kardinal​. Als Papst Benedikt XVI. im Februar 2013 völlig überraschend zurücktrat, rechneten nur wenige damit, dass ausgerechnet der 76-jährige Argentinier sein Nachfolger würde​. Doch am 13. März 2013 wählten die Kardinäle den Mann vom „Ende der Welt“ zum Papst. Bei seiner Vorstellung auf der Loggia des Petersdoms verzichtete Franziskus auf prunkvolle Insignien und grüßte die staunende Menge schlicht mit den Worten: „Brüder und Schwestern, guten Abend!“​. In diesem Moment ahnten viele: Hier beginnt ein neues Kapitel für die Kirche.

Papst Franziskus (†88): So bewegend war sein Weg vom Chemietechniker zum Pontifex! Card. Jorge Bergoglio SJ 2008 crop 2
Jorge Mario Kardinal Bergoglio (2008)
Foto: Von original photo: Aibdescalzoderivative work: Césarderivative work: Jorgebarrios – Diese Datei wurde von diesen Werken abgeleitet:Card. Jorge Bergoglio SJ, 2008.jpgJorge Mario Bergoglio (2008) cropped.jpg, CC BY-SA 3.0, Link

Franziskus war in mehrfacher Hinsicht ein Papst der Premieren: der erste Papst aus Lateinamerika, der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri und der erste Nichteuropäer seit über 1200 Jahren​. Auch seinen Papstnamen wählte er mit Bedacht: Als erster überhaupt nannte er sich Franziskus, inspiriert vom heiligen Franz von Assisi​. Wie sein Namenspatron, der die Armut lebte, wollte Franziskus „eine arme Kirche für die Armen“​. Dieses Programm kündigte er von Anfang an an – eine direkte Kampfansage an Prunk und Protz in der Kirche.

Revolutionärer Stil im Vatikan

Mit Franziskus hielt ein neuer Ton Einzug im Vatikan. Seit Papst Franziskus auf dem Stuhl Petri sitzt, menschelt es im Vatikan, schrieb die Presse treffend. Der Argentinier lebte vor, was Demut bedeutet: Er zog nicht in die prunkvolle Papstwohnung, sondern blieb im Gästehaus – ein Papst im einfachen Apartment. Er trug schlichte alte Schuhe statt roter Designerschuhe und fuhr lieber im Ford Focus als in einer gepanzerten Luxuslimousine​. Sogar seine Brillen holte er persönlich beim Optiker ab, und auf Reisen trug er seine abgewetzte Aktentasche selbst​. “Wir müssen uns an die Normalität des Lebens gewöhnen,” sagte er einmal ganz selbstverständlich über diese Gesten​.

Seine Volksnähe war beispiellos: Franziskus suchte bei jeder Gelegenheit den direkten Kontakt zu den Menschen. Er mischte sich zum Schrecken seiner Leibwächter gerne unters Volk​ – umarmte Kranke, küsste Babys und hielt auch mal an, um spontan mit Gläubigen zu plaudern. Gleich zu Beginn seines Pontifikats erklärte er, die Kirche müsse hinausgehen zu den Menschen und dürfe kein selbstbezogener „Zwinger“ sein. Diesen anderen Stil fanden viele geradezu revolutionär: Endlich ein Papst wie du und ich! riefen begeistert die einen, während andere im Vatikan staunten und manchmal den Kopf schüttelten.

Doch Franziskus gewann mit seiner herzlichen, spontanen Art weltweit Sympathien. Er scheute sich nicht, Tabuthemen offen anzusprechen, und setzte Reformen in Gang, an die zuvor Jahrzehnte lang niemand glaubte​. So berief er eine Kommission zur Reform der vatikanischen Kurie (der Verwaltungsapparat des Heiligen Stuhls) ein und begann, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Innerhalb der Kirche prangerte er immer wieder Klerikalismus – die Überheblichkeit mancher Geistlicher – als „Krankheit“ und „Plage“ an​. Franziskus machte klar: Die Hirten der Kirche müssen demütig sein und nach „Volk und Straße“ riechen – sprich: nah bei den Menschen leben​.

Haltung zu heißen Themen

Franziskus‘ Pontifikat war geprägt von Debatten über moderne Herausforderungen. Der Papst bezog engagiert Stellung zu zahlreichen aktuellen Themen und scheute sich nicht vor kontroversen Positionen. Einige seiner wichtigsten Haltungen im Überblick:

  • Klimaschutz: 2015 veröffentlichte Franziskus die bahnbrechende Umwelt-Enzyklika Laudato si‘. Darin rief er Politik und zu einer radikalen Umkehr im Umgang mit der Schöpfung auf​. Er warnte vor den Folgen des Klimawandels und mahnte globale Gerechtigkeit an – ungewohnt deutliche Worte eines Papstes in Richtung der Weltgemeinschaft. Franziskus avancierte so zu einer moralischen Stimme für Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf der Weltbühne.
  • Umgang mit Sexualität: Gleich zu Beginn seines Pontifikats setzte Franziskus ein versöhnliches Zeichen gegenüber Homosexuellen. Auf die Frage nach einem schwulen Priester sagte er den berühmten Satz: „Wer bin ich, ihn zu verurteilen?“ – Worte, die als Signal für mehr Offenheit gewertet wurden. Später sorgte er für Schlagzeilen, als er eingetragene Lebenspartnerschaften für homosexuelle Paare befürwortete​. 2024 erlaubte er sogar – indirekt über den deutschen Synodalen Weg – die Segnung homosexueller Paare in der Kirche​sonntagsblatt.de. Allerdings blieb er der traditionellen Lehre treu, dass eine kirchliche Ehe weiterhin Mann und Frau vorbehalten ist​sonntagsblatt.de. Insgesamt zeigte Franziskus mehr Barmherzigkeit und Respekt im Umgang mit LGBTQ-Personen, auch wenn er nicht alle Erwartungen von Progressiven erfüllte​sonntagsblatt.desonntagsblatt.de.
  • Missbrauchsskandale: Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche war eine der größten Herausforderungen seiner Amtszeit. Franziskus traf sich mit Opfern, bat öffentlich um Vergebung und betonte „Null Toleranz“ gegenüber Tätern. 2019 lud er die Bischöfe der Welt zu einem Gipfel in den Vatikan, um Maßnahmen gegen den Missbrauch zu koordinieren. 2021 verurteilte er Kindesmissbrauch als „psychologischen Mord“ und versprach, gegen Vertuschung entschieden anzukämpfen​sonntagsblatt.de. Trotz einiger Fortschritte wurde der Papst aber auch kritisiert, etwa in Fällen wie Chile anfangs zu zögerlich reagiert zu haben. Franziskus selbst gab zu, dass hier ein langer, schmerzhafter Weg der Reinigung nötig ist – doch er hat ihn begonnen.
  • Flüchtlinge und soziale Gerechtigkeit: „Eine arme Kirche für die Armen“ – dieses Motto lebte Franziskus nicht nur persönlich, sondern erhob es zum Programm​. Unermüdlich setzte er sich für Migranten, Flüchtlinge und die Randständigen ein. Gleich 2013 besuchte er die italienische Insel Lampedusa, um der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge zu gedenken, und klagte dort „die Globalisierung der Gleichgültigkeit“ an. Immer wieder rief er die Welt dazu auf, Notleidenden mit Mitgefühl zu begegnen. Bei einem Besuch auf Lesbos nahm er spontan zwölf muslimische Flüchtlinge mit nach Rom, um ihnen ein neues Leben zu ermöglichen. Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Barmherzigkeit verschaffte Franziskus den Ruf eines Anwalts der Armen – innerhalb und außerhalb der Kirche.
  • Krieg und Frieden: Auch als Diplomat machte sich Papst Franziskus einen Namen. Er scheute nicht die großen Konflikte unserer Zeit. Im versuchte er von Beginn an zu vermitteln: Einen Tag nach Kriegsbeginn 2022 suchte er den russischen Botschafter persönlich auf, um gegen die Invasion zu protestieren​. Später empfing er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Vatikan – sein Angebot, als Friedensvermittler aufzutreten, blieb jedoch ohne Erfolg​. Deutlich verurteilte Franziskus auch Waffenhandel und rüstete verbal gegen den „Wahnsinn des Krieges“. Zugleich betete er beharrlich für Frieden, etwa in Syrien oder im Nahostkonflikt. Seine moralische Autorität nutzte er, um – wo immer möglich – Brücken des Dialogs zu bauen statt Mauern der Feindschaft.

Brücken zu anderen Religionen

Franziskus wird in Erinnerung bleiben als ein Papst, der auf andere Religionen zuging wie kaum ein Pontifex vor ihm. Sein interreligiöser Dialog setzte historische Meilensteine. Bereits 2014 traf er sich in einer Geste der Versöhnung mit dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel und später – als erster Papst überhaupt – mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen in Havanna. 2016 reiste er nach Schweden zu einer gemeinsamen Gedenkfeier mit Lutheranern, um 500 Jahre Reformation zu erinnern – eine symbolträchtige Annäherung zwischen Katholiken und Protestanten.

Papst Franziskus (†88): So bewegend war sein Weg vom Chemietechniker zum Pontifex! Pope Franciscus Patriarch Bartholomew I in the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem 1
Papst Franziskus mit Patriarch Bartholomeos I. in der Grabeskirche, 2014
Foto: Von ניר חסון Nir Hason – ניר חסון Nir Hason, CC BY-SA 3.0, Link

Besonders spektakulär war Franziskus‘ Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Februar 2019: Als erster Papst der Geschichte betrat er die Arabische Halbinsel, das Herzland des Islam​. Dort unterzeichnete er gemeinsam mit Großimam Ahmad al-Tayyeb ein bahnbrechendes Dokument der Brüderlichkeit zwischen Christen und Muslimen​. Diese Erklärung von Abu Dhabi rief dazu auf, Gewalt im Namen der Religion zu ächten und sich für Frieden, Religionsfreiheit und die Gleichwertigkeit aller Menschen einzusetzen​. Die Weltöffentlichkeit feierte diesen Schritt als historisches Signal der Verständigung zwischen den Glaubensgemeinschaften.

Auch mit dem Judentum pflegte Franziskus herzliche Beziehungen. Er bezeichnete die Juden als „ältere Geschwister“ der Christen und setzte die Versöhnungslinie seiner Vorgänger fort. Schon früh als Erzbischof hatte er engen Kontakt zur jüdischen Gemeinde in Buenos Aires. Als Papst besuchte er die Gedenkstätte Yad Vashem in Israel und betete an der Klagemauer. Mit solchen Gesten zeigte er tiefen Respekt vor dem jüdischen Glauben und der gemeinsamen Geschichte.

In allen Begegnungen mit anderen Religionen trat Franziskus als Brückenbauer auf. Er betonte stets das Verbindende: die gemeinsamen Werte von Frieden, Liebe und Gerechtigkeit. Durch seine Offenheit und Demut gewann er das Vertrauen vieler nichtkatholischer Gläubiger. Franziskus machte deutlich, dass ein wahrer Glaube niemals in Fanatismus umschlagen darf, sondern den anderen im Anderen erkennt. Dieses Vermächtnis der Brüderlichkeit über religiöse Grenzen hinweg gehört zu den strahlendsten Kapiteln seines Pontifikats.

Unvergessliche Momente seines Pontifikats

Die Amtszeit von Papst Franziskus war reich an Szenen, die Millionen Menschen berührten. Einige davon werden in die Geschichte eingehen:

  • Der erste Auftritt (2013): In strömendem Regen tritt Franziskus am Abend seiner Wahl auf den Balkon des Petersdoms. Kein goldbestickter Umhang, keine Mitra – stattdessen ein schlichtes weißes Gewand. „Buonasera“ – Guten Abend! ruft er lächelnd den jubelnden Menschen zu​. Anschließend bittet er die Gläubigen, für ihn zu beten, bevor er sie segnet. Dieser demütige erste Auftritt rührt viele zu Tränen und setzt den Ton für sein Pontifikat.
  • Die Umarmung des entstellten Mannes (2013): Bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz sucht Franziskus die Nähe zu Kranken. Ein Mann mit entstelltem Gesicht, übersät von Tumoren, sitzt im Rollstuhl. Der Papst bleibt vor ihm stehen, nimmt ihn sanft in die Arme und küsst ihn auf die Stirn. Der Mann bricht in Tränen aus. Das Foto dieser Umarmung geht um die Welt – es symbolisiert Franziskus‘ grenzenlose Nächstenliebe, die niemanden ausschließt.
  • Besuch in einem Gefängnis (2013): Nur zwei Wochen nach seiner Wahl feiert Franziskus den Gründonnerstags-Gottesdienst nicht im Petersdom, sondern in einer Jugendhaftanstalt. Vor den Augen verblüffter junger Häftlinge kniet der Papst nieder und wäscht zwölf von ihnen die Füße – darunter auch zwei Frauen und muslimische Insassen. Mit dieser Geste der Demut zeigt er, dass die Liebe Christi vor Mauern nicht Halt macht. Es ist ein starkes Zeichen der Versöhnung und Demut.
  • Laudato si‘ und die UNO-Rede (2015): Die Veröffentlichung der Umwelt-Enzyklika Laudato si‘ im Juni 2015 schlägt hohe Wellen​. Franziskus appelliert an die Weltgemeinschaft, unseren Planeten zu schützen. Wenige Monate später spricht er als erster Papst vor dem US-Kongress und vor der UNO-Vollversammlung. Er prangert die „Kultur des Wegwerfens“ an, fordert entschlossenen Klimaschutz und erinnert daran, die Armen nicht zu vergessen​. Die Staatschefs zollen ihm Respekt – selten hat ein Papst so deutlich die globale Politik herausgefordert.
  • Einsamer Gebetsmoment auf dem Petersplatz (2020): März 2020, Höhepunkt der Corona-Pandemie: Papst Franziskus schreitet abends im strömenden Regen über einen völlig menschenleeren Petersplatz. Vor der Basilika betet er allein für die Welt und erteilt den Segen Urbi et Orbi für ein Ende der Pandemie​. Bilder dieses bewegenden Moments – der Papst einsam vor dem leeren Platz, im das gleißende Scheinwerferlicht – gehen um den Globus. Sie werden zum Symbol der Hoffnung und des Zusammenhalts in dunkler Zeit.

Diese und viele weitere Momente – von fröhlichen Begegnungen mit Kindern bis zu ernsten Friedensgebeten – haben Franziskus zu einem der prägendsten Päpste der jüngeren Geschichte gemacht.

Persönlichkeit und Vermächtnis

Was bleibt von Papst Franziskus? Vor allem das Bild eines Mannes, der die Welt durch Menschlichkeit und Demut eroberte. Franziskus verzichtete bewusst auf Machtinsignien und begegnete den Menschen stets auf Augenhöhe. Sein Lächeln wirkte herzlich und echt, sein Umgang mit einfachen Leuten natürlich – ein Papst, der ganz nah bei den Menschen war. Er wohnte im Gästehaus, aß in der Kantine mit den Angestellten und telefonierte schon mal überraschend persönlich bei Menschen, die ihm geschrieben hatten. Diese Bescheidenheit im höchsten Amt hat viele berührt und der Kirche ein mitfühlendes Gesicht gegeben.

Gleichzeitig war Franziskus ein unbequemer Prophet: Er rüttelte die Kirche auf, forderte Reformen und pochte darauf, dass das Evangelium mit Leben gefüllt wird – durch Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Für seine fortschrittlichen Ideen erntete er nicht nur Beifall: Innerkirchlich gab es auch Widerstände von konservativer Seite. Doch Franziskus blieb seiner Linie treu. Er zeigte, dass Veränderung möglich ist, ohne die Wurzeln des Glaubens zu kappen. Sein Motto hätte lauten können: „Das Herz des Evangeliums leben“ – mit Courage und ohne Angst vor heiligen Kühen.

Auf die Welt außerhalb der Kirche hatte Franziskus eine enorme Ausstrahlung. Er wurde von Time Magazine zur „Person des Jahres“ gekürt, Staatsoberhäupter suchten seinen Rat, und Menschen unterschiedlichster Religionen respektierten ihn als moralische Instanz. Viele nannten ihn liebevoll den „Volks-Papst“, weil er tatsächlich die Herzen vieler Menschen gewonnen hat. Ob Arm oder Reich, Gläubig oder Nichtgläubig – Franziskus fand oft die richtigen Worte, um Hoffnung zu spenden und zum Nachdenken anzuregen.

Am Ende seines Lebens, geschwächt von Alter und Krankheit, blieb Papst Franziskus seiner Mission treu. Noch am Ostersonntag 2025 zeigte er sich ein letztes Mal den Gläubigen und spendete – gebrechlich, aber bestimmt – den Segen Urbi et Orbi​. Einen Tag später, am Ostermontag, kehrte er heim ins Haus des Vaters​. Die Welt nimmt Abschied von einem Papst, der Geschichte geschrieben hat. Sein Vermächtnis: eine Kirche, die menschlicher, demütiger und mitfühlender ist. Franziskus hat die Hoffnung gesät, dass das Gute und die Liebe letztlich stärker sind als Dogmatismus und Kälte. Dieses Erbe wird weiterleben – in den Herzen der Menschen, die er berührt hat, und in einer Kirche, die er ein Stück weit verändert hat.

Papst Franziskus, der Mann aus Argentinien, hat gezeigt, dass wahre Größe in Einfachheit liegen kann. Sein Pontifikat wird als Zeit des Aufbruchs und der Menschlichkeit in Erinnerung bleiben. Lebendig, menschlich, nahbar – so wird Franziskus der Welt im Gedächtnis bleiben.

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